Das Spiel:
Erstmals an dieser EM bekommt Fussballzwerg Island die Grenzen aufgezeigt. Die Franzosen zeigen sich vor dem Island-Kasten eiskalt, verwerten die ersten beiden Chancen zur 2:0-Führung. Der EM-Gastgeber hat mit dem Underdog in der Folge kein Erbarmen, setzt zum Schaulaufen an. Zur Pause führt «La Grande Nation» schon 4:0, den Ehrentreffer der Isländer beantwortet Giroud umgehend mit dem fünften Tor. Die Wikinger zeigen aber auch zum Abschluss ihres EM-Abenteuers noch einmal Herz und werden in Form des zweiten Ehrentreffers belohnt.
Die Tore:
1:0, 12. Minute | Sissoko hebelt mit einem langen Ball die Isländer-Defensive ein erstes Mal aus. Giroud – am Rande des Abseits – entwischt, und versenkt eiskalt.
2:0, 19. Minute | Pogba schraubt sich nach einer Ecke hoch, nickt zur zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung ein.
3:0, 43. Minute | Payet hat am Sechzehner alle Zeit der Welt, legt sich die Kugel zurecht und zimmert sie ins untere Eck. Der Viertelfinal-Mist ist gekarrt.
4:0, 45. Minute | Wer hat noch nicht, wer will noch mal? Giroud mit dem Absatz auf Griezmann, welcher Goalie Halldarsson überlobbt. Ein Weltklasse-Treffer.
4:1, 56. Minute | Sigthorsson versorgt eine halbhohe Hereingabe im kurzen Eck. Der Ehrentreffer!
5:1, 59. Minute | Giroud ist nach einem Payet-Freistoss vor Halldarsson am Ball, köpfelt zur 5:1-Führung ein.
5:2, 83. Minute | Basel-Bjarnason bringt eine Skulason-Flanke im Frankreich-Kasten unter.
Das gibt zu reden:
Frankreich verpasst den höchsten EM-Sieg aller Zeiten nur knapp. Den halten aber auch nach diesem Viertelfinal die Holländer (6:1-Sieg über Jugoslawien im Jahr 2000).
Der Beste:
Es ist endlich das Spiel des Paul Pogba! Keine Flausen, dafür topseriöse Arbeit. Selbst an der eigenen Cornerstange gräbt der Juve-Star Bälle aus. Das 2:0 bucht er mit selten gesehener Luft-Urgewalt. Und er bereitet Griezmans 4:0 mit einem Geistesblitz-Steilpass vor.
Der Schlechteste:
Sobald die Franzosen ein bisschen Fantasie walten lassen, verliert Kari Arnason die Orientierung total. Der Innenverteidiger von Malmö FF steht gleich bei drei Toren der Bleus komplett im Schilf. In der Pause erlöst ihn das isländische Trainer-Duo.
So gehts weiter:
Die Fussballzwerge fliegen zurück auf ihre Insel – wahrscheinlich gibts dort den Mega-Empfang. Für die Franzosen hat die heisse Phase des Turniers begonnen. Am Donnerstag kommts in Marseille zum Halbfinal-Schocker gegen die Deutschen.