Heisser Tanz ab 18 Uhr
Ösis hoffen ausgerechnet auf Arnautovic

Österreich giert nach der ersten Quali für eine K.-o.-Phase. Die Hoffnung ruht auf einem «Enfant terrible», das gerade noch gesperrt war: Marko Arnautovic.
Publiziert: 21.06.2021 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 21.06.2021 um 17:57 Uhr
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Auf Marko Arnautovics Raffinesse ruhen heute gegen die Ukrainer die österreichischen Hoffnungen.
Foto: keystone-sda.ch

Kürzlich sass Marko Arnautovic (32) beim ORF in der Satire-Sendung «Willkommen Österreich». Er redete über seine Zeit in China und die schmerzhafte Trennung von seiner Familie. Er plauderte über seine eigene Gin-Marke und verzichtete klugerweise darauf, im Studio davon zu trinken. Er gab sich ernsthaft, wenn es angezeigt war, und doch drang sein Schmäh in jede Stube.

Als einer der beiden Moderatoren ankündigte, seine 25 Nati-Tore einzuspielen, sagte Arnautovic: «25 sinds nur?» – Der Moderator: «Erschreckend wenig!» – Arnautovic schmunzelnd: «Sehr wenig.» Inzwischen sinds übrigens 27.

Später geht der Moderator weit, sehr weit: «Du hast etwas Begnadetes, bist aber manchmal auch grottenschlecht.» Arnautovic entgegnet: «Stimmt! Das ist halt so im Fussball. Du willst alles geben, aber es funktioniert einfach nicht. Dann siehst du halt sehr schlecht aus.»

Arnautovic kann ein charmanter Unterhalter sein, selbstironisch, witzig. Er kann aber auch anders. Er neigt zwischendurch zu Flausen und Launenhaftigkeit. Und das zeigte sich beim 3:1 zum Auftakt gegen Nordmazedonien. Nach seinem Treffer verstieg er sich zu einer abschätzigen Äusserung gegen Ezgjan Alioski und wurde fürs Spiel in Holland gesperrt. Auch die Reue half nicht, die er tags danach zeigte.

Hinteregger: «Als Gegenspieler würde ich mich anscheissen»

Und doch ist Arnautovic im österreichischen Team der Mann fürs Besondere. David Alaba mag Weltklasse verkörpern – von Arnautovic wird fast noch mehr erwartet: Tore, Assists, ein bisschen Magie.

Auch heute gegen die Ukraine, besonders heute, da die Österreicher darum kämpfen, erstmals die K.-o.-Phase einer EM zu erreichen – und laut Alaba «Geschichte zu schreiben».

Der ÖFB-Auswahl würde selbst ein Remis fast sicher reichen, um unter die vier besten Gruppendritten zu kommen. Dann hätte sie vier Punkte und eine ausgeglichene Tordifferenz.

Arnautovic solls richten. Was in ihm steckt und was auf ukrainischen Abwehrspieler zukommt, betont auch Martin Hinteregger, als Innenverteidiger von Frankfurt ebenso hart wie unerschrocken. «Ich würde mich als Gegenspieler anscheissen, wenn der Marko von Anfang an spielen würde.»

Er wird es. Teamchef Franco Foda sagt: «Marko wird spielen. Wir haben es so entschieden.» Die Ukrainer werden es nicht gerne hören. (mis)

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