Für die Rumänen ist Nicolae Stanciu der kommende Superstar
Der Karpaten-Messi hasst den Vergleich mit Hagi

Nur ein «i» unterscheidet die Beiden auf dem Matchblatt: Karpaten-Messi Stanciu und Stancu. Gegen Frankreich haben sie einen gewaltigen Wirbel veranstaltet!
Publiziert: 15.06.2016 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:55 Uhr
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Nicolae Stanciu von Steaua Bukarest schoss bereits vier Tore in sechs Länderspielen.
Foto: Getty Images
Alain Kunz, Paris

Auf die zwei müssen wir heute höllisch aufpassen: Nicolae Stanciu (23) von Steaua Bukarest, der kleine (1.69 Meter), junge Mittelfeldspieler mit vier Toren in seinen sechs Länderspielen seit seinem Debüt im März dieses Jahres. Und Routinier Bogdan Stancu (28) vom türkischen Klub Gencerbirligi aus Ankara, 42 Länderspiele.

Schon nach vier Minuten hätten sie die Draculas im Eröffnungsspiel gegen Frankreich in Führung schiessen müssen: Corner Stanciu, Stancu schiesst vor dem sonst leeren Tor Hugo Lloris an... Gleich nach der Pause: Wieder Stanciu auf Stancu, wieder kein Tor. Nach einer guten Stunde: Foul Evra an Stanciu – Penalty. Stancu macht das 1:1.

Vor allem Stanciu beeindruckt Frankreichs Trainer Didier Deschamps schwer: «Wenn man sieht, dass der vor diesem Match fünf Länderspiele und vier Tore hatte, und was der leistet, so zeigt das auf, wozu der in der Lage sein kann!»

Vielleicht auch deshalb darf Stanciu bei den Gelben mit der Nummer zehn ran. Eine legendäre Nummer, gehörte sie doch einst Karpaten-Maradona Georghe Hagi und später Adrian Mutu. Doch Stanciu, der sein Debüt in der höchsten Liga mit 17 feierte,  lässt die Polemik kalt: «Wissen Sie, in Frankreich hat Gignac die zehn. Das ist die Nummer von Zinédine Zidane. Da gibts überhaupt keine Diskussion. Abgesehen davon habe ich nie darum gebeten, diese Nummer tragen zu dürfen.» Ohnehin hast er den Vergleich mit den beiden Grossen des rumänischen Fussballs: «Hört auf damit», fleht er. «Diese Spieler waren einzigartig in der Geschichte unserer Nationalmannschaft.»

Die grossen Klubs hatten ihn jedenfalls schon früh auf dem Radar. Bei Chelsea war er mit 17 im Probetraining. Bei Stuttgart auch, und die Schwaben (damals noch «richtig» erstklassig) wollten ihn auch holen, doch Unirea Alba Iulia, der Klub seiner Geburtsstadt, wollte zu viel Geld. Schon nach seinem ersten Auftritt gegen Frankreich ist wohl klar: Im Sommer wechselt Stanciu zu einem Grossklub. An Forderungen von Steaua wird das nicht scheitern – trotz Vertrags bis 2021.

Und dann warnt der neue Messi, so sehen ihn rumänische Journalisten bereits, indirekt die Schweiz: «Es heisst, Frankreich habe schlecht gespielt. Doch niemand fragte, ob das auch am Gegner lag.» Seine Konklusion, die er nicht äussert: Natürlich lags auch an Rumänien. Und vor allem am Duo Stanciu/Stancu.

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