Weil der Franzose Adrian Mannarino (ATP 41) verletzt aufgeben muss, ist Roger Federer in Wimbledon eine Runde weiter. An der Pressekonferenz lässt er das Spiel Revue passieren – und gibt der Schweizer Nati ein dickes Lob.
Federer zum Schweizer EM-Sieg über Frankreich
«Es war ein grosser Fussball-Tag – auch wenn ich die Franzosen eigentlich gerne in einem Turnier sehe, muss ich ehrlich sagen. Aber ich denke, die Schweizer schlugen sich super gut. Es wäre so einfach gewesen, sich bei 1:3 gehen zu lassen. Aber sie glaubten an sich, und das zeigt, dass du Berge versetzen kannst, wenn du das tust. Sie haben gekämpft wie die Löwen. Es ist ein schöner Moment für die Schweiz. Jetzt hoffe ich, dass es gut für uns weitergeht.
Zum Spiel gegen Mannarino
«Ich versuchte, mein Game zu variieren, nachdem es klar nicht funktionierte im Dritten. Er dominierte von der Grundlinie. Ich wünschte, ich hätte bei seinen Aufschlagspielen besser agiert. Aber das hat sicher auch mit der ersten Runde zu tun. Da gibt es immer Druck. Du willst keinesfalls verlieren. Ich wusste, dass die Gefahr allgegenwärtig war. Es ist auch die Art, wie Mannarino spielt. Er schafft es, bei Gegnern Fehler zu provozieren, das ist sein Spiel, eine Art Schachspiel. Ich wusste, dass es gegen ihn kompliziert werden könnte. Immerhin fand ich besser und besser in den Match.»
Zu seinem Innenleben während des Matches
«Dass ich mich erst suchen musste, war mir klar. Und es ist wichtig, dass ich mich auf dem Centre Court wieder gefunden habe. Es ist auf Rasen, wo es so schnell gehen kann, schwierig, reinzukommen – das sah man auch an Tsitsipas. Ich war anfangs doch recht nervös, was aber kein schlechtes Zeichen ist – ich bin eigentlich froh, dass ich solche Emotionen habe. Nun bin ich froh, irgendwie durchgekommen zu sein, eine zweite Chance zu haben. Denn mit der Zeit wird es immer besser. Ich kann es deshalb absolut akzeptieren, dass ich fehlerhaft spielte. Auch wenn ich sicher nicht hochverdient gewonnen habe, ganz sicher nicht.»
Zur Verletzung des Gegners
«Es war ein schreckliches Ende, das schlimmste, das es gibt. Ich fühlte mich echt down – es erinnerte mich auch an das, was ich hinter mir habe. Ich hoffe, er ist nicht für allzu lange Zeit out.»
Zur Aufgabe von Serena Williams, die ebenfalls ausrutschte
«Schrecklich, ich kann das nicht glauben! Es ist unter dem Dach vielleicht ein wenig rutschiger, man muss sich sehr vorsichtig bewegen, am Tag ist es trockener. Auch ich muss vorsichtig sein. Aber ich bin bis jetzt eigentlich zufrieden, wie ich mich bewegt habe. Im Match denke ich schon manchmal an mein Knie. Aber neben dem Platz beschäftigt es mich eigentlich nicht mehr. Im Team reden wir nicht mehr drüber, ausser, es wäre wieder was.»
Zum nächsten Gegner Richard Gasquet
«Gasquet spielt komplett anders als Mannarino. Ich hoffe, es läuft dann auch anders. Nun muss ich die ersten Bilder erst einmal sacken lassen und mich dann gut vorbereiten.»
Hier gehts zum Matchbericht der ersten Wimbledon-Runde von Roger Federer.