Holland führt die EM-Gruppe D nach zwei Spielen punktgleich mit Frankreich und vor Österreich an. Auf den 2:1-Sieg gegen die Polen folgte ein 0:0 gegen die Franzosen, der Achtelfinal ist damit schon gesichert. Im Spiel gegen Österreich (Mittwoch, 18.00 Uhr im Blick-Liveticker) gehts nur noch um die Klassierung und damit den Gegner im Achtelfinal.
Wie ist der Geheimfavorit denn nun einzuschätzen nach den ersten beiden Spielen? Gegen Polen war es ein Knorz, gegen Frankreich okay.
«Waren andere Nummern»
Einer, der es wissen muss, ist der holländische FCZ-Trainer Ricardo Moniz (60). Er kennt den Fussball aus seinem Heimatland besonders gut, wuchs in dessen Blütezeit (in den 1970ern mit den Erfolgen von Ajax und Feyenoord im Europacup) in Rotterdam auf.
Als Spieler verbrachte Moniz bis auf einen kleinen Abstecher nach Belgien sein ganzes Leben lang zu Hause. Noch heute besitzt er ein Museum von Johan Cruyff. Holländer durch und durch!
Moniz zu Blick: «Holland hat sehr gute Spieler. Aber das waren früher mit Gullit, van Basten, Rijkaard, Cruyff und wie sie alle heissen andere Nummern.» Defensiv gibts es bei der Elftal einige Kaliber wie van Dijk , de Vrij, die Ersatzspieler van de Ven oder de Ligt. Doch es fehle an Persönlichkeiten. Vor allem in der Offensive, so der FCZ-Trainer.
«Ich bin ein Weltbürger»
Trotzdem fiebert Moniz mit seinen Landsleuten mit. Allerdings nicht mehr so fest wie früher. Das hat mit seinem sprunghaften Leben als Trainer zu tun. In den letzten zehn Jahren war er in zehn verschiedenen Ländern tätig und hat deshalb viele Sympathien für viele Nationen hinzugewonnen – auch für die Schweiz.
Moniz: «Ich bin an der EM für Holland – ja und nein, denn ich bin ein Weltbürger geworden. In einem Duell gegen die Schweiz wäre es für mich 50:50. Ich liebe auch den Underdog, der zeigt, du darfst uns nicht unterschätzen!»