Das Spiel
Die Türken lassen es gegen den EM-Neuling aus Georgien von Anfang an krachen: Nach rund zehn Minuten rüttelt Ayhan die Debütanten mit einem Pfostenschuss wach. Wenig später bestrafen die Türken Georgiens Passivität – und wie. Müldür knallt die Türkei mit einem Traumtor in Führung und beschert seinem Trainer Vincenzo Montella ein besonderes Geschenk zu dessen 50. Geburtstag.
Nach einem aberkannten Treffer der Türken erwacht Georgien dann und findet prompt die Antwort. Mikautadze netzt zum Ausgleich ein und schafft damit Historisches. Es ist der erste georgische Treffer an einer Europameisterschaft überhaupt.
Daraufhin entwickelt sich ein unterhaltsamer Schlagabtausch. Die Türkei mach Dampf, die Georgier aber bringen die türkische Defensive immer wieder in Bedrängnis.
Doch dann zeigt die Türkei ihre individuelle Klasse: Aus einer scheinbar harmlosen Situation bringt Real-Juwel Arda Güler die Türken mit dem zweiten Traumtor des Abends wieder in Front.
Wieder rennen die Georgier dem Rückstand hinterher. Gleich zweimal scheitern sie am Gehäuse. Mit der letzten Aktion macht Aktürkoglu schliesslich den Deckel drauf.
Die Tore
25. Minute, 1:0, Mert Müldür: Eine Flanke von der linken Seite bekommen die Georgier per Kopf bis zur Strafraumgrenze geklärt. Doch dort wartet Müldür, der den Ball direkt per Volley nimmt und herrlich in den Winkel knallt. Traumtor.
32. Minute, 1:1, Georges Mikautadze: Kochorashvili vernascht im Strafraum Yildiz und findet am Fünfmeterraum den frei stehenden Mikautadze. Dieser muss nur noch zum ersten georgischen Treffer an einer EM einschieben.
66. Minute, 2:1, Arda Güler: Der Ball landet nach einem Zweikampf bei Güler. Dieser legt sich das Spielgerät einmal vor und zieht kompromisslos ab. Sein Schlenzer aus rund 26 Metern schlägt unhaltbar im rechten Lattenkreuz ein. Wieder Traumtor.
96. Minute, 3:1, Kerem Aktürkoglu: Die Georgier werfen in der Nachspielzeit alles nach vorne. Auch Keeper Mamardaschwili geht beim letzten Eckball in den Strafraum. So kann Aktürkoglu nach dem Befreiungsschlag alleine losziehen und ins leere Tor einschieben.
Der Beste
Arda Güler. Montella setzt im ersten Gruppenspiel auf die Jugend. Und Güler zahlt das Vertrauen zurück. Ein Aktivposten in der Offensive. Vergoldet seinen Auftritt mit einem Traumtor.
Der Schlechteste
Georgiy Zitaischwili. Der georgische Flügelspieler verdaddelt leichtsinnig in der eigenen Hälfte den Ball, als er seinen Gegenspieler ausdribbeln will. Die Folge? Güler sorgt für den türkischen Siegtreffer.
Das gab zu reden I
Wüste Szenen vor der Partie: Im Dortmunder Signal Iduna Park geraten Fangruppen beider Länder aneinander. Videos zeigen, wie die beiden Lager aufeinander einschlagen und Gegenstände in beide Richtungen geworfen werden. Erst als die Polizei einschreitet, können die Streithähne getrennt werden.
Das gab zu reden II
In Dortmund regnet es aus allen Löchern. Das Dach des Signal Iduna Parks kann der Wassermenge kaum Stand halten. Einige Plätze in den unteren Sektoren fallen dem Regen zum Opfer. Das Stadionpersonal versucht alles, um dem Regen zu trotzen. Zum Glück zieht das Unwetter noch vor Anpfiff weiter und die Partie kann problemlos angepfiffen werden.
Das gab zu reden III
Ein «Exot» pfeift die Partie zwischen Georgien und der Türkei. Der Argentinier Facundo Tello und seine Assistenten sind die einzigen nicht europäischen Schiedsrichter, die an der EM im Einsatz sind. Grund dafür ist eine Kooperation zwischen der Uefa und dem südamerikanischen Verband Conmebol.
So gehts weiter
Um 21 Uhr stehen sich Portugal und Tschechien im zweiten Spiel der Gruppe F gegenüber und beenden damit die erste Runde der Gruppenphase. Am Mittwoch geht die zweite Runde los, unter anderem trifft die Schweizer Nati in Köln auf Schottland (21 Uhr). Für Georgien gehts am Samstag (15 Uhr) gegen die Tschechen weiter, die Türkei bekommt es um 18 Uhr mit Portugal zu tun.