Das Spiel
Schock in der 18. Minute. Spaniens Innenverteidiger Robin Le Normand stolpert den ersten georgischen Angriff ins eigene Tor – die Fans des Aussenseiters drehen komplett durch.
Dabei sind die Spanier von Anfang an gewillt, für klare Verhältnisse zu sorgen. In der Stadtviertelstunde weisen sie erdrückende 90 Prozent Ballbesitz auf und kommen durch Pedri und ein Beinahe-Eigentor von Kotschoraschwili bereits zu zwei Top-Chancen. Doch der an dieser EM bestechend aufspielende Goalie Mamardaschwili pariert zweimal glänzend.
Nach dem Führungstreffer haben die Georgier Aufwind, regelmässig sorgen sie durch schnelle Konter für Gefahr gegen weit aufgerückte Spanier. Dennoch bleibt der Favorit spielbestimmend und kommt durch Rodri noch vor der Pause zum überfälligen Ausgleich.
Das gleiche Bild zeigt sich auch zu Beginn der zweiten Halbzeit: Spanien drückt, Georgien lauert auf Gegenangriffe. Der schlitzohrige Kwarazchelia überlistet den aufgerückten Bilbao-Keeper Simon beinahe von der Mittellinie, ehe Ruiz die hoch überlegene Spanier in Führung schiesst.
Am Ende fällt der Sieg nach zwei weiteren Toren auch in der Höhe verdient aus. Georgien muss nach einem aufopferungsvollen Kampf die Koffer packen. Trotzdem darf das Team auf eine sehr erfolgreiche erste EM-Teilnahme zurückblicken. Mit mutigem Fussball begeisterte der Neuling die Zuschauer in Deutschland.
Die Tore
0:1, 18. Minute: Robin Le Normand (Eigentor) | Am Ende es ersten georgischen Konters spediert der Innenverteidiger eine Hereingabe von rechts unglücklich mit dem Oberschenkel ins eigene Netz.
1:1, 39. Minute: Rodri | Nach einer sehenswerten Ballstafette kommt der Ball zu Rodri, der den Ball von der Strafraumgrenze mit einem satten Linksschuss in der rechten unteren Torecke unterbringt.
2:1, 51. Minute: Fabián Ruiz | Der PSG-Mittelfeldspieler wird von Youngster Lamine Yamal mit einer Flanke mustergültig in Szene gesetzt und drückt den Ball per Kopf über die Linie.
3:1, 75. Minute: Nico Williams | Ausnahmsweise kontern die Spanier. Ruiz lanciert Williams mit einem langen Zuspiel und dieser hämmert den Ball nach einem kurzen Tempo-Dribbling in die Maschen.
4:1, 83. Minute: Dani Olmo | Georgien bekommt den Ball nicht weg. Über Umwege kommt der Ball zu Olmo, der aus 15 Metern eiskalt abschliesst.
Der Beste
Die Spanier haben da einen im Zentrum, der die Fäden in den Händen hält – und sogar selbst auch für Torgefahr sorgt. Rodri ist sage und schreibe 129 Mal am Ball und bringt 93 Prozent seiner 117 Pässe an den Mitspieler.
Der Schlechteste
In der überzeugenden spanischen Offensive bleibt einer komplett blass. Mittelstürmer und Captain Alvaro Morata kommt zu keinen gefährlichen Aktionen, holt sich die Gelbe Karte ab und wird nach 67. Minuten ausgewechselt.
Das gab zu reden
Der Rekord des jüngsten EM-Torschützen bleibt Johan Vonlanthen erhalten. Diesmal wurde es aber sehr eng. Der 16-jährige Lamine Yamal erarbeitet sich zwei Grosschancen, kann jedoch keine davon verwerten.
So gehts weiter
Spanien trifft am Freitag auf Gastgeber Deutschland (18 Uhr). Die DFB-Elf qualifizierte sich am Samstag dank eines 2:0-Erfolgs gegen Dänemark für den Viertelfinal.