Das Spiel
Da ist doch alles vorbei. Die Kroaten-Party läuft. Die Texte sind geschrieben. Italien? Besiegt! Hoffen und beten. Dass es reicht, sich als einer der besten Dritten zu qualifizieren. Und dann das. In der letzten der acht Minuten Nachspielzeit schiesst Zaccagni Italien ins Glück. Alles ist anders. Unser Gegner heisst Italien. Und doch nicht Kroatien.
Es ist die zweite Szene, die den Wahnsinn und die grenzenlose Emotionalität dieses Sports reflektiert. Dabei hatte man gedacht, dass es eine andere werden würde, die das Spiel entscheidet. Jene knapp nach der Halbzeit. Der Penalty, den Ref Makkelie verhängen muss, weil man solche Handspiele wie jenes von Frattesi nach 53 Minuten als strafbar erachtet. Luka Modric, der Maestro, der grösste kroatische Fussballer aller Zeiten, der es allen nochmals zeigen will, läuft an – doch Gianluigi Donnarumma, dieser so grossartige italienische Goalie, hält grossartig. Doch Kroatien taucht gleich wieder vor dem Tor des PSG-Keepers auf, und wieder hält er gegen Budimir fantastisch. Doch der Ball springt, na zu wem wohl? Klar! Modric. Und der zimmert ihn unters Netzdach. Die Kroatenfans, die Stadion und die Stadt Leipzig fest im Griff haben, flippen komplett aus!
Kroatien ist weiter. Zu diesem Zeitpunkt. Italien kann gegen seinen Angstgegner zwar im neunten Anlauf der Neuzeit nicht gewinnen. Aber dank des 1:1 sind es nun die Kroaten, die beten müssen, dass es erstmals reicht, mit zwei Punkten weiterzukommen. Der Strohhalm ist sehr kurz.
Dabei wäre ein Sieg von Kroatien in Ordnung. Ihr Auftritt ist ein ganz anderer als in den ersten Spielen. Fast schon folgerichtig hat Sucic die erste Topchance, aber Donnarumma ist da. Und hellwach – das muss man nach dem Nationalhymnen-Gebrüll wohl auch sein. Weitere Gefahr können die Mannen vom Balkan nicht heraufbeschwören. Italien schon. Ob dies der von Tifosi und Medien geforderten Systemumstellung geschuldet ist, welche Mister Luciano Spalletti schliesslich doch vollzog, also auf eine Dreierkette hinten setzend mit Darmian, Bastoni und Calafiori?
Fakt ist aber: Italien hat es in allerletzter Sekunde geschafft. Nun freuen wir uns auf den Titelverteidiger.
Die Tore
55. Minute, Luka Modric, 1:0 | 31 Sekunden Fussball-Wahnsinn! Modric scheitert per Penalty an Donnarumma. Die Kroaten kommen wieder in Ballbesitz. Budimirs Abschluss aus kürzester Distanz pariert Donnarumma glänzend. Gegen den Nachschuss von Modric ist der von seinen Vorderleuten im Stich gelassene italienische Goalie dann machtlos. Mit 38 Jahren und 289 Tagen löst Modric Österreichs Ivica Vastic (38 Jahre und 257 Tage) als ältester Torschütze der EM-Historie ab.
98. Minute, Mattia Zaccagni, 1:1 | Ex-FCB-Verteidiger Calafiori stürmt nach vorne. Links aussen steht Zaccagni total blank. Calafiori bedient den in der 81. Minute eingewechselten Joker, der daraufhin einen Traumschlenzer auspackt und Livakovic keine Abwehrchance lässt. Ekstase bei den Italienern, für die Kroaten bricht eine Welt zusammen.
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Der Beste
Ehre, wem Ehre gebührt! Und die gebührt Luka, dem Grossen! Weshalb Modric diese Auszeichnung trotz wahrscheinlichen Outs von Kroatien und trotz eines verschossenen Penaltys erhält. Für seine bedingungslose Opferbereitschaft. Und natürlich sein brillantes Abstaubertor. Aber vor allem: Seine überragende Nationalmannschaftskarriere, die nun zu Ende gehen dürfte.
Der Schlechteste
Es wäre der Job von Inter-Star Nicolò Barella gewesen, das Heft in die Hand zu nehmen und sein Team mitzureissen. Das gelingt ihm nicht. Und doch kommt Italien weiter. Crazy.
Das gab zu reden
Die kroatischen Fans. Die Unterstützung war sensationell, die italienischen Fans hatten keine Chance – übrigens auch nicht in der City von Leipzig, die fest in den Händen der Schachbrett-Fans war. Handkehrum sind die unsinnigen Becherwürfe gegen die italienischen Spieler, die Eckbälle ausführen wollten – da gabs auch Treffer – Böller, Rauchpetarden und Pyros absolut intolerabel. In der 98. Minute erlebt die Party dann einen unfassbaren Sudden death.
So gehts weiter
Gruppenrang 2 beschert den Italienern ein Achtelfinal-Duell mit unserer Nati. Dieser Knüller findet am Samstag ab 18 Uhr in Berlin statt. Für die drittplatzierten Kroaten ist das Erreichen der K.-o.-Phase theoretisch noch möglich, aber dazu brauchts mehrere Schützenhilfe-Wunder.
Leipzig-Arena, 40'000 Fans, Schiedsrichter: Danny Makkelie (Holland).
Tore: 55. Modric (Budimir) 1:0, 98. Zaccagni (Calafiori) 1:1.
Kroatien: Livakovic; Stanisic, Sutalo, Pongracic, Gvardiol; Modric, Brozovic, Kovacic; Sucic, Kramaric, Mario Pasalic.
Italien: Donnarumma; Darmian, Bastoni, Calafiori; Di Lorenzo, Barella, Jorginho, Dimarco; Pellegrini; Raspadori, Retegui.
Einwechslungen Kroatien: Budimir (46. für Mario Pasalic), Perisic (70. für Sucic), Ivanusec (79. für Kovacic), Majer (80. für Modric), Juranovic (90. für Kramaric).
Einwechslungen Italien: Frattesi (46. für Pellegrini), Chiesa (57. für Dimarco), Scamacca (75. für Raspadori), Zaccagni (81. für Darmian), Fagioli (80. für Jorginho).
Gelb: 24. Sucic. 60. Modric (alle Foul). 74. Ivanusec (Reklamieren). 78. Pongracic. 82. Stanisic. 91. Brozovic. 93. Calafiori (alle Foul).
Leipzig-Arena, 40'000 Fans, Schiedsrichter: Danny Makkelie (Holland).
Tore: 55. Modric (Budimir) 1:0, 98. Zaccagni (Calafiori) 1:1.
Kroatien: Livakovic; Stanisic, Sutalo, Pongracic, Gvardiol; Modric, Brozovic, Kovacic; Sucic, Kramaric, Mario Pasalic.
Italien: Donnarumma; Darmian, Bastoni, Calafiori; Di Lorenzo, Barella, Jorginho, Dimarco; Pellegrini; Raspadori, Retegui.
Einwechslungen Kroatien: Budimir (46. für Mario Pasalic), Perisic (70. für Sucic), Ivanusec (79. für Kovacic), Majer (80. für Modric), Juranovic (90. für Kramaric).
Einwechslungen Italien: Frattesi (46. für Pellegrini), Chiesa (57. für Dimarco), Scamacca (75. für Raspadori), Zaccagni (81. für Darmian), Fagioli (80. für Jorginho).
Gelb: 24. Sucic. 60. Modric (alle Foul). 74. Ivanusec (Reklamieren). 78. Pongracic. 82. Stanisic. 91. Brozovic. 93. Calafiori (alle Foul).