Das Spiel

England heisst der Gegner, der im Viertelfinal in Düsseldorf am Samstag (18 Uhr) auf die Schweizer Nati trifft. Die Three Lions drehen das Spiel gegen die Slowakei dank eines Last-Minute-Treffers von Bellingham und einem Kane-Tor in der Verlängerung.

Dabei sieht es während fast 90 Minuten ganz anders aus. Die Slowakei startet fulminant in die Partie und lässt Topchancen liegen. In der 25. Minute geht der Aussenseiter durch Schranz in Führung. Verdient, denn von England ist bis dahin nicht viel zu sehen. Wie bereits in den enttäuschenden Gruppenspielen zeigen die Engländer keine gute Leistung.

Die Slowaken lassen den Gegner auflaufen und verwalten. England sucht zwar den Ausgleich, wirkt aber zu rat- und ideenlos, um sich gefährliche Chancen erarbeiten zu können. Zur Pause gibt es für das englische Team daher ein Pfeifkonzert von den eigenen Fans.

Das scheint zu wirken. Die Engländer starten aktiver in die zweite Halbzeit und setzen nach 50 Minuten ein Lebenszeichen. Trippier legt quer zu Foden, der den Ball über die Linie drückt. Weil Foden beim Zuspiel im Abseits steht, zählt der Treffer allerdings zu Recht nicht.

Erst spät werden die Engländer dann doch noch erlöst: Es ist Real-Superstar Jude Bellingham, der sein Team im Spiel und im Turnier hält. Er trifft wundervoll per Fallrückzieher. Das anhaltende Pfeifkonzert der englischen Fans verwandelt sich in Jubel und «Hey Jude»-Rufe.

In der Verlängerung liegt das Momentum nach dem späten Tor auf Seiten der Engländer. Kurz nach Wiederanpfiff fällt der erlösende Treffer für die Insel-Kicker. Harry Kane darf sich zum zweiten Mal an diesem Turnier bejubeln lassen und schiesst die Engländer in den Viertelfinal gegen die Schweiz.

Die Tore

1:0, 25. Minute: Ivan Schranz | Im Zusammenspiel mit Strelec lässt Schranz im englischen Strafraum Guéhi stehen. Schranz rennt alleine auf das Tor und trifft an England-Keeper Pickford vorbei in die linke Ecke.

1:1, 90. Minute + 5: Jude Bellingham | Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit verlängert Guéhi nach einem Eckball auf Bellingham. Dieser lässt das Netz mit einem akrobatischen Fallrückzieher zappeln.

1:2, 91. Minute: Harry Kane | Nach einem Freistoss verlängert Toney den Ball per Kopf Richtung weiter Pfosten. Dort steht Kane in Torjäger-Manier und köpfelt den Ball aus kurzer Distanz wuchtig ins Tor.

0:16

In der Verlängerung:Kane köpfelt England in den Viertelfinal

Der Beste

Declan Rice. Bei England läuft alles über den Arsenal-Mittelfeldspieler. Er ist gewissermassen der Granit Xhaka der Three Lions. 

Der Schlechteste

Hätte er nicht dieses Wahnsinns-Fallrückzieher-Tor gemacht – es wäre Jude Bellingham gewesen. Aber das Tor steht. Und die Auszeichnung kriegt trotz des England-Sieges Phil Foden. Wie dämlich stellt der sich bei Trippiers uneigennützigem Pass an, Offside zu stehen (50.). Auch sonst ist er nicht wirklich gut.

Das gab zu reden

Die erste Halbzeit von England ist grottenschlecht. Ex-Nati-Star Gary Neville vergleicht sie schon mit dem Island-Desaster von 2016, als England im Achtelfinal am Sensationsteam vom Norden hängenblieb (1:2). Er fordert, dass Southgate sein Skript ändern und nicht zwei, sondern gleich drei Neue bringen müsse. Wie viele Wechsel macht der Coach dann? Null. Bis zur 84. Minute macht er einen Wechsel. Und dennoch gibt es am Ende kein Island-Déjà-vu.

So geht es weiter

Nun ist auch der Viertelfinal-Gegner der Schweiz bekannt. England trifft am nächsten Samstag um 18 Uhr in Düsseldorf auf die Schweizer Nati.