Das Spiel
Ein haarsträubender Pass – und Belgien gerät komplett von der Rolle. Nach dem frühen Gegentor erholt sich das Team um den harmlosen Superstar Kevin De Bruyne (32, Manchester City) nicht mehr. In der zweiten Halbzeit kommt viel Pech dazu. So verliert der WM-Dritte von 2018 gegen Aussenseiter Slowakei.
Für den fatalen Fehlpass sorgt ausgerechnet Flügel-Flitzer Jérémy Doku (22, Manchester City). Abgesehen von seinem Bock ist er einer der aktivsten, frechsten Belgier, der immer wieder Chancen kreiert. Auch wegen zahlreicher vergebener Top-Chancen seiner Mitspieler gelingt es dem Favoriten nicht, den Rückstand auszubügeln. Vor allem Stürmer Romelu Lukaku (31, Roma) sündigt mehrfach.
Und dann das angetönte Pech: Lukaku trifft in der zweiten Halbzeit zwar zum Ausgleich – sogar zweimal! Doch beim ersten Tor steht er ganz knapp im Abseits (56.). Beim zweiten findet der VAR im Vorfeld des Tores bei Openda ein Handspiel (89.).
Zuvor war der eingewechselte Bakayoko bereit zum Einschieben, doch Feyenoord-Star David Hancko (26) rettete für die Slowaken auf der Linie (62.). Vom eigenen Mitspieler kriegt Hancko dabei das Knie ins Gesicht.
Ein Verteidigen mit Mann und Maus, das sich auszahlt. Aber die Slowakei ist gewarnt: Bei der EM vor drei Jahren gelang ebenfalls ein Auftaktsieg, damals gegen Polen. Danach folgte das Ausscheiden bereits in der Gruppenphase. Doch da stand noch das Spiel gegen Spanien an, jetzt ist der grösste Brocken der Gruppe mit Belgien aus dem Weg geräumt. Die weiteren Gruppengegner sind Rumänien und die Ukraine (3:0).
Das Tor
7. Minute, 0:1, Ivan Schranz: Leichtsinnig! Zuerst bereitet Belgiens Flügel-Flitzer Jérémy Doku (22, Manchester City) noch eine Top-Chance für Lukaku vor, vier Minuten später passt er in den eigenen Strafraum. Ivan Schranz (30, Slavia Prag) nutzt den Riesen-Bock per Nachschuss aus.
Der Beste
David Hancko. Der Linksverteidiger der Slowaken steht symbolisch für das erfolgreiche Verteidigen des frühen Vorsprungs. Er wirft sich auf der Torlinie in die grösste Belgien-Chance.
Der Schlechteste
Jérémy Doku. Mit einer einzigen Aktion mit der Wirbelwind seine Leistung beim EM-Auftakt zunichte. Der ManCity-Star kreiert mit seinen gefährlichen Dribblings viele Chancen. Aber am eigenen Strafraum zu dribbeln? Ein haarsträubender Fehler, der zum Gegentor führt und Belgien aus dem Konzept bringt.
Das gab zu reden
Die Abwehrsorgen bei Belgien: Meunier fehlt verletzt, bei Witsel und Vertonghen wäre ein Einsatz noch zu früh gekommen.
So geht es weiter
Nach dem Kracher zwischen Frankreich und Österreich (21 Uhr) steigen am Dienstag die beiden Partien in Gruppe F: Türkei – Georgien (18 Uhr) und Portugal – Tschechien (21 Uhr). In Gruppe E (Slowakei, Belgien, Ukraine, Rumänien) gehts am Freitag und Samstag weiter.