Die Nati muss weiter um das EM-Ticket zittern. Beim 1:1 in Felcsut (Ungarn) gegen Israel erlebt sie ein Déjà-vu und kassiert in der Schlussphase den Ausgleich. Wie gegen Rumänien (2:2), wie gegen Kosovo (2:2). Diesmal wird die Nati für ihren schwachen Auftritt in der 88. Minute bestraft.
Zwei Runden vor Quali-Ende hat sie damit ihr Hauptziel noch nicht erreicht. Und der Auftritt in der schmucken Pancho-Arena vor den Toren Budapests wirft erneut Fragen auf. Das Team tritt nach der Pause uninspiriert auf und hat viel Schwein, dass es nicht schon viel früher den Ausgleich kassiert. Der Treffer von Weissman in der 88. Minute ist aber die logische Folge einer erneut miesen Nati. Zudem fliegt Edimilson Fernandes in der Schlussphase noch mit Rot vom Platz.
Zäher Beginn
Bereits der Beginn ist zäh. Unter dem Kommando des nun alleinigen Rekordhalters Granit Xhaka (119 Länderspiele) übernimmt die Schweiz zwar das Spieldiktat, doch das Tempo ist zu tief, um den Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Und immer wieder schleichen sich Ballverluste ein, die zuletzt eiskalt bestraft wurden.
In Felcsut werden diese lange nicht bestraft. Einen ersten Schreckmoment erlebt die Nati nach einer halben Stunde. Turgeman zieht überraschend vor der Mittellinie ab und erwischt Sommer beinahe. Es ist ein zwischenzeitlicher Weckruf. Denn danach schaltet die Schweiz einen Gang höher. Nach Fernandes' guter Flanke steht Vargas blank und trifft per Kopf zum 1:0. Bereits beim 3:0 in Genf Ende März hatte er getroffen.
Tiefschlaf nach der Pause
Noch vor der Pause müsste das 2:0 fallen. Vargas verpasst den Doppelpack mit einem Schuss an die Latte, dann wird Freulers Schuss geblockt. Doch der Wachmacher verliert nach der Pause seine Wirkung. Nach Wiederbeginn befindet sich die Nati im Tiefschlaf. Zuerst trifft Khalaili mit dem Kopf nur die Latte, dann hat sie viel Glück. Zesiger springt der Ball an die Hand. Der Wolfsburg-Verteidiger hat in seinem dritten Länderspiel viel Dusel. Denn Schiri Taylor verzichtet trotz Rücksprache mit dem VAR auf einen Penalty – ein Fehlentscheid!
Doch danach wird es nicht besser. Die Nati versucht den Sieg über die Zeit zu retten, was aber einmal mehr misslingt. Der Auftritt ist kein Vergleich zum Hinspiel (3:0). Kommt hinzu, dass Israels Trainer Alon Hazan seine Stars Eran Zahavi und Oscar Gloukh erst nach einer Stunde bringt. Das Risiko wird belohnt, weil die Schweiz einmal mehr pennt. Nun wartet am Samstag ein heisser Tanz im Basler Joggeli gegen den Kosovo.