«Diese Schande bleibt für immer»
Droht Kroatien nach Hakenkreuz-Skandal das EM-Aus?

Der Skandal von Split erreicht die Politik. Kroatiens Regierungschefin spricht von einer Rufschädigung für alle ihre Landsleute und kündigt drastische Strafen an.
Publiziert: 13.06.2015 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 03:05 Uhr
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Gut sichtbar: Ein übergrosses Hakenkreuz auf dem Spielfeld.
Foto: Twitter

Ein Hakenkreuz mitten auf dem Rasen. Bei einem EM-Qualifikationsspiel. Unglaublich, aber wahr. Gestern in Split bei Kroatien gegen Italien (1:1).

Grund genug, dass sich nun die Regierung einschaltet. Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic verlangt eine sofortige Untersuchung und kündigt harte Massnahmen an. Sie verurteile das Hakenkreuz aufs Schärfste.

«Diese Tat hat dem Ruf aller Kroaten auf der ganzen Welt unermesslichen Schaden zugefügt», so die Präsidentin. «Wir müssen solchen Dingen endlich ein Ende bereiten.» Die Regierungschefin, seit Februar im Amt, will die Täter nun zur Strecke bringen und vor Gericht sehen.

Wegen rassistischer Vorfälle und Fackelwürfe in früheren Spiele mit kroatischer Beteiligung fand das Spiel vor leeren Rängen statt.

Das Hakenkreuz wurde offenbar am Tag zuvor auf den Rasen gesprayt. Während dem Spiel war es dann gut zu erkennen. Die Italiener meldeten den Vorfall sogleich der Uefa. Droht den Kroaten nun sogar der Ausschluss von der EM 2016?

«Dies ist ein klarer Angriff auf den Fussball. Zweifellos werden wir hart bestraft», sagt Verbandspräsident Damir Vrbanovic. Und ein Verbandssprecher redet von einer Schande – nicht nur für den kroatischen Fussball, sondern für das ganze Land.

Wer sich am Rasen zu schaffen gemacht hat, ist bis anhin nicht klar. Vrbanovic spricht von einer «geplanten Tat» und einem «Schlag ins Gesicht von Hooligans gegen uns alle».

Und er wirkt fast schon resigniert, wenn er sagt: «Die Kameras werden die Eindringlinge identifizieren. Aber die Schande wird für immer bleiben.» (kmv)

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