Vorbei die Zeiten, als der 1963 im ehemaligen Jugoslawien geborene Nati-Coach Vladimir Pektovic auf Deutsch nach Worten suchte. Seit über einer Woche spricht der Mann aus Sarajevo an Pressekonferenzen italienisch. Nicht ohne Grund.
Seit seiner Zeit als Spieler bei der AC Bellinzona (1993 – 1996) lebt Petkovic mit seiner Familie mehrheitlich im italienisch-sprachigen Raum. Auf italienisch kann sich der Coach viel besser artikulieren.
Der Sprachen-Wechsel ist Teil einer Charme-Offensive, die der Schweizerische Fussballverband (und Petkovic) vor gut einem Monat gestartet haben.
Petkovic gibt sich seither bewusst offener, macht hie und da mal einen Scherz. Am Mittwoch lädt er in Lugano Medienvertreter zu einer Bootsfahrt mit dem Team auf dem Luganersee ein. Petkovics Botschaft: «Wir sitzen alle in einem Boot.»
Nur: Die Sache mit dem Sprachenwechsel hat auch seinen Haken. Zwar kann sich der Coach jetzt klarer ausdrücken, aber bei Live-Schaltungen versteht die Mehrheit der Zuschauer nur Bahnhof. Denn nur 8,4 % der Bevölkerung oder 6,1 % der Schweizer verstehen laut einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik die Landessprache Italienisch. Tutto chiaro? Alles klar?