Sein Traumtor in der 20. Minute ist das grosse Highlight in der 1. Halbzeit beim Schweizer 4:0-Sieg über Estland. Ob Steven Zuber sich dank den starken 45 Minuten gegen Estland das EM-Ticket gelöst hat? «Was soll ich sagen? Ich teile sie nicht aus», meint der Nati-Rückkehrer im SRF-Interview.
Hoffnungen darf sich Zuber nach diesem Abend aber berechtigte machen, Ansprüche stellt er aber keine: «Ganz ehrlich: Ich spiele auch immer für mich selber, schliesslich musst du selbst auf dem Platz deine Leistung bringen, der Rest liegt nicht in deiner Hand.» Zwar gäbe es sicher auch andere Spieler, die ein Aufgebot verdient hätten, Zuber würde aber auch bei einem Verpassen der Endrunde ruhig schlafen können: «Am Ende muss der Trainer entscheiden. Wenn du als Person alles gegeben hast, kannst du aber trotzdem gut schlafen. Ich bin ein Spieler der Taten, nicht der Worte.»
«Letzten Wochen waren ein Traum»
Ein anderer Akteur, der noch auf die EM-Teilnahme hofft, heisst Kwadwo Duah. Ihm bleibt ein Torerfolg beim Debüt verwehrt, zur Pause wird er dann ausgewechselt – ein abgesprochener Wechsel und nicht verletzungsbedingt, wie er nach Schlusspfiff verrät. «Ich bin umgeknickt, aber soweit ist alles in Ordnung», gibt er diesbezüglich Entwarnung.
Und seine EM-Hoffnung? «Ich wurde eingeladen, um mich zu zeigen. Heute hat mir der Trainer mein erstes Länderspiel geschenkt. Vor ein paar Wochen hätte ich es nicht gedacht, in den letzten Tagen und mit dem ersten Länderspiel darf man schon ein bisschen hoffen.» Der Tag seines Nati-Debüts gehöre aber ohnehin zu einem der besten seine Karriere: «Die letzen paar Wochen waren ein Traum».
Yakin: «Wir sehen Zuber eher zentral»
Und was sagt der Mann, der die EM-Tickets tatsächlich verteilt? Murat Yakin lobt seine Schützling und verrät, dass Steven Zuber in seinen Planungen eher im Zentrum und nicht auf den Aussenbahnen (wie unter Petkovic) sieht. «Wir hatten heute auf Links – auch im Wechselspiel mit Ndoye – viel Qualität und konnten den Gegner auch druckvoll beschäftigen.»
Duah hätte sein Tempo zu Spielbeginn gleich einmal ausspielen können. «Er kann uns unberechenbarer machen», kommentiert Yakin die Leistung des Debütanten. Obs beiden für ein EM-Aufgebot reicht, verrät er aber natürlich nicht.