Seit 2004 gehörte Tranquillo Barnetta zum Stamm der Nati, seit März letzten Jahres wartet der 31-Jährige auf ein Aufgebot und sein 76. Länderspiel.
«Ich habe seitdem nicht mehr mit Vladimir Petkovic gesprochen», verrät der Ostschweizer nun gegenüber «spox.com». «Ich konnte mich deshalb auch frühzeitig darauf einstellen, dass ich in diesem Sommer nicht in Frankreich dabei bin».
Die Art und Weise, wie er damals von seiner Nichtnominierung erfahren hat, stösst Barnetta heute noch sauer auf: «Ich habe es in der Zeitung gelesen, gesprochen hat vorher keiner mit mir. Genau das hat mich auch so geärgert und enttäuscht.»
Er präzisiert: «Ich bin der Letzte, der irgendwelche Ansprüche stellt, auch wenn ich damals bei Schalke Stammspieler war und in der Champions League gespielt habe. Aber ich war immer da, wenn mein Land gerufen hat, habe stets alles gegeben und mich komplett in den Dienst der Mannschaft gestellt. Deshalb war der Umgang mit mir respektlos und das habe ich auch so zum Ausdruck gebracht».
Er habe sich seitdem auch keine Gedanken gemacht, was er tun würde, wenn er plötzlich doch wieder ein Aufgebot erhalten würde. Denn: Er war sich sicher, dass er keines bekommt.
«Ob die Nati irgendwann wieder ein Thema sein kann, weiss ich nicht», so der Amerika-Söldner, der noch ein Jahr Vertrag in Philadelphia hat. In dem Fall, dass er nach der EM aber doch wieder aufgeboten werden würde, müsste er gut überlegen.
Die Frage, wie abhängig diese Gedanken vom Trainer abhängig wären, möchte er allerdings «lieber nicht beantworten». (fan)