Roman Bürki will nicht mehr Nati-Goalie sein
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Bürki nicht mehr Nati-Goalie:Roman Bürki will nicht mehr Nati-Goalie sein

Ehemalige Nati-Ersatzgoalies über Roman Bürkis Rücktritt
«Seine Entscheidung überrascht»

Roman Bürki nimmt eine Auszeit von der Nati und steht Trainer Vladimir Petkovic nicht mehr zur Verfügung. Ehemalige Nati-Ersatzgoalies fühlen mit dem BVB-Keeper.
Publiziert: 08.01.2019 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2019 um 17:18 Uhr
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Stephan Lehmann fühlt mit Roman Bürki.
Foto: Sven Thomann
Aufgezeichnet von Michael Wegmann und Marco Mäder

Stephan Lehmann (14 Nati-Spiele von 1989–1997)

«Ich kann Roman absolut verstehen. Mit 28 Jahren so eine Entscheidung zu treffen, das braucht Mut. Bei mir war es damals gleich. Im Klub war ich die Nummer 1 und spielte immer. In der Nati sass ich auf der Bank. Das ist ein Kampf. Dazu kommt die Belastung, die ist riesig. Man ist parat, in jedem Training voll dabei. Und dann spielt man nicht. Dabei verzichtet man auf Ferien und hat so weniger Erholung. Das ist mental und körperlich eine Belastung – und auch moralisch ist es nicht einfach. Man denkt sich, was der andere spielt, das kann ich auch. Und Roman beweist das in Dortmund ja täglich. Er hat sich ­sicherlich viele Gedanken gemacht. Die machte ich mir auch. Als Nummer 2 in der Nati bekommt man nur die kleinen, ­unbedeutenden Länderspiele gegen Liechtenstein oder Andorra. Das ist absolut frustrierend. Ich schätze Roman und auch Yann Sommer sehr. Aber es ist auch klar, dass der Nati-Trainer nicht abwechseln will. Ein Goalie ist zu wichtig, er muss Vertrauen spüren. Sonst kommt es nicht gut. Vielleicht spürte Roman, dass in näherer Zukunft nichts geht. Für die vielen starken Torhüter ist es halt auch Pech, dass die Schweiz aktuell so viele Spitzengoalies hat.»

Karl Engel (26 Nati-Spiele von 1978–1985)

«Roman Bürki ist wie Yann Sommer ein hervorragender Goalie. Zu einer anderen Zeit wäre er die Nummer 1 in der Nati gewesen, keine Frage. Ich kann seinen Entscheid, sich von der Nati zurückzuziehen, nachvollziehen. Es braucht wahnsinnig viel Energie, die Nummer 2 zu sein. Man rückt ein und weiss, dass man nicht spielt, sondern nur der Sparring-Partner ist. Ich war jahrelang hinter Erich Burgener die Nummer 2, weiss genau, wie sich das anfühlt. Ich bin aber auch aus der Nati zurückgetreten, weil mir alles zu viel wurde: Wir spielten damals mit Xamax regelmässig europäisch, zudem habe ich noch tagsüber auf einer Bank gearbeitet.»

Karl Grob (7 Nati-Spiele von 1967–1976)

«Ich kann Roman Bürkis Prioritäten irgendwie nachvollziehen, er will mit Dortmund Meister werden und seine ganze Energie in den Klub stecken. Die Rolle als zweiter Goalie ist nicht immer einfach, bisweilen fehlt einem die Motivation. Ich 
kenne das aus meiner Zeit bei der Nati, da sass ich jahrelang meist auf der Ersatzbank. Am Ende wollte ich mir das nicht mehr antun und bin zurückgetreten.»

Pascal Zuberbühler (51 Nati-Spiele von 1994–2008)

«Ich war jahrelang die Nummer 2. Damals wechselten die Nati-Trainer jeweils schnell, und jeder hatte seinen neuen Goalie. Marco Pascolo, Hausi Hilfiker, Joël Corminboeuf oder Jörg Stiel – und ich war immer als Ersatz dabei. Ich hatte kein Problem mit dieser Rolle und wurde am Ende ja auch noch für meine Geduld belohnt, durfte im hohen Alter noch an einer WM spielen. Grundsätzlich ist es für einen Goalie nie toll, die Nummer 2 zu sein. Aber wir ­reden hier von der Nati, das 
hat einen anderen Stellenwert. Roman Bürkis Entscheid hat mich deshalb schon ein wenig überrascht. Er könnte mit dem BVB auch als Nati-Goalie Meister werden. Er spielt ja nicht 
für die australische oder eine südamerikanische Nationalmannschaft, muss also nicht um die halbe Welt fliegen.»

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