In der 4. Minute segelt Haris Seferovic unter einer Shaqiri-Flanke hindurch. In der 7. Minute misslingt Seferovic nach Rodriguez-Vorlage eine Direktabnahme. Nach 13 Minuten verzieht Sturmpartner Josip Drmic aus bester Position.
Nichts wird aus einem frühen Tor, das unserer Nati wohl einen geruhsamen Abend gebracht hätte. Die 1048 mitgereisten Nati-Fans müssen leiden. Das Zuschauen tut weh. Lit-Aua in Vilnius! Nach 17 Minuten mehr als nur ein Warnschuss der aufopfernd kämpfenden Balten. Johan Djourou mit einem unglaublichen Fehlpass in die Füsse von Slivka. Der Litauer darf alleine auf Yann Sommer zulaufen. Mit einer sensationellen Parade hält Sommer das 0:0. Es ist die beste Chance vor der Pause.
Nach 64 Minuten fallen die Schweizer Fans in Schockstarre: Rodriguez lässt seinen Gegenspieler flanken, Djourou verschätzt sich und Cernych trifft aus der Drehung nachdem er sich den Ball mit dem Oberarm vorgelegt hat. Diesmal kann Sommer nicht mehr ausbügeln. 1:0 für die Weltnummer 96! Lit-Au-au-au! Jetzt tut es wirklich weh!
Wenigstens nur für fünf Minuten. Fabian Schär legt eine Shaq-Flanke für Drmic ab. Dieser trifft und jubelt. Ein Tor wie Aspirin für die leidenden Schweizer Fans.
Jetzt rennen die Schweizer auf dem Kunstrasen an. Doch Zubas, Litauens Nummer 2 zwischen den Pfosten (Stamm-Goalie Arlauskis verletzt sich beim Einspielen), lässt Shaq & Co. verzweifeln. In der 81. Minute bringt Petkovic FCB-Stürmer Breel Embolo. Es ist das erste Pflichtspiel für den Schweiz-Kameruner. Und mit seiner Einwechslung kommen die einzig guten Nachrichten des gestrigen Abends: Embolo legt in der 84. Minute zu Shaqiri auf. Shaq trifft zum 2:1. Läck Shaq, die Schweiz darf jubeln. Und sie ist erstmals in dieser EM-Quali auf Rang 2. Und Embolo ist definitiv Fussball-Schweizer.
Am Ende haben die Spieler Vladimir Petkovics einzige Forderung umgesetzt. Der Nati-Coach sagte vor dem Spiel: «Das Wichtigste ist der Sieg. Das Wie ist mir egal!»