Die Liga-Bosse zur Lage der Liga
Nur der FC Biel verursacht Bauchschmerzen

Noch drei Tage bis zum Rückrundenstart. Die Swiss Football League hat derzeit erstaunlich wenige Sorgenkinder. Eigentlich nur eines: Den FC Biel. Und die Liga verspricht den Klubs mehr Geld.
Publiziert: 03.02.2016 um 18:40 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:11 Uhr
Alain Kunz

Kurz vor dem Rückrundenstart ist die Zeit perfekt zurück- und vorauszuschauen. Auch für die Ligaspitze, also Präsident Heinrich Schifferle und CEO Claudius Schäfer. Was die oberste Liga anbelangt, läuft derzeit alles rund. Okay, fast alles. Der FC Basel hat einen zu grossen Vorsprung. «Dennoch sage ich nicht, der FCB wird sicher Meister», so Schäfer. Es seien ja noch 18 Runden ausstehend.

Besonders positiv sind für die Herren zwei Dinge. Dass wir zwei Teams in der Europa-League.-K.o.-Phase haben. «So kann ich richtig Fan sein», freut sich Schäfer. «Sonst muss ich ja neutral bleiben.» Und dass nicht nur Ende dieser Saison der Fixplatz für den Meister in der Champions League und derjenige für den Cupsieger und der Europa League sicher ist, sondern mit einer 99%-Wahrscheinlichkeit auch Ende nächster Saison.

Und apropos Millionentöpfe: Demnächst ausgeschrieben – und das zum ersten Mal – werden demnächst die TV-Rechte für die nächsten fünf Jahre. Schäfer: «Das wird im Frühling passieren. Jeder kann mitbieten. Wir hoffen da auf eine deutlich höhere Entschädigung, denn im europäischen Vergleich sind wir weit unten. Die Lage hat sich aber geändert. Wir haben nun mehr Interessenten.» Gibt es dafür konkrete Anzeichen? Schifferle: «Es ist ein Gefühl, was man so hört, dass das Interesse da sei.» Bislang mussten die Rechteinhaber 24 Millionen plus vier Millionen, die direkt an die Klubs gingen, pro Saison hinblättern. Und das für TV- UND Marketingrechte. Ein lächerlich tiefer Betrag. Ausgeschrieben werden einzig die TV-Rechte. Der neue Vertrag wird in anderthalb Jahren in Kraft treten.

Echtes Bauchweh macht der Liga die schräge Finanzlage des FC Biel. «Unsere Lizenzkommission ist schnell auf den Klub losgegangen», sagt Schäfer. «Die Dezember-Löhne mussten zum Beispiel bis 15. Januar bezahlt sein, sonst hätte Biel keinen Transfer machen dürfen. Das geschah auch.» Allerdings, so Schifferle, könne die Liga die Probleme des Klubs nicht lösen. «Wir können nur den Finger heben und mit Punktabzügen drohen.»

Und Wil und seine aggressive Abwerbungspolitik? So wollte die türkische Führung nicht weniger als fünf Spieler von Leader Lausanne abwerben. Schifferle: «Wenn die Reglemente dabei eingehalten werden, ist das okay.» Schäfer betont, dass aufgrund der Erfahrungen mit ausländischen Investoren zuerst sicher eine gewisse Grundskepsis da gewesen sei. «Aber bislang haben wir keinen Grund zu Reklamationen», so der CEO, der betont, dass man sich rege mit den Türken austausche. Und, darf Wil aufsteigen? Schäfer: «Das aktuelle Stadion ist nicht Super-League-tauglich. Es muss ein Baugesuch eingereicht sein.»

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