Die GC-Schande!
Spieler prügeln und Fans randalieren

GC gibt am Frankfurt-Cup eine miserable Visitenkarte ab. Auf und neben dem Feld. Dem neuen Sportchef Axel Thoma lupft es schon jetzt den Hut.
Publiziert: 11.01.2015 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:02 Uhr
Von Alain Kunz

Es ist das Frustspiel. Zweitligist Darmstadt gegen GC. Beide sieglos am Frankfurter  Hallenturnier. GC beim 0:7 gegen Greuther Fürth gar abgeschlachtet. Beide wollen ihre Ehre retten. Die Atmosphäre ist hitzig.

Das Pulverfass explodiert, als Dabbur und Dingsdag den Darmstädter Behrens ummähen. Berzel will sich revanchieren. Dingsdag geht auf Stegmayer los. Rudelbildung. Handgreiflichkeiten. «So was gibts. Das war nicht so dramatisch», sagt Sportchef Axel Thoma.

Die GC-Fans sehen das anders. Sie werfen alles, was nicht niet- und nagelfest ist, in den Darmstädter Sektor und aufs Feld. Die Polizei muss einschreiten. Die Hoppers-Chaoten gehen auf die 150 Ordnungshüter los. Diese setzen Schlagstöcke und Pfefferspray ein und drängen die Randalierer aus der Halle.

Auf dem Feld ist da längst wieder Ruhe eingekehrt. Die Teams vereinbaren, die verbleibenden dreieinhalb Minuten beim Stand von 4:3 für Darmstadt nicht mehr zu spielen. Die Bilanz: je drei verletzte Polizisten und Fans, eine verletzte Ordnerin, vier Festnahmen. Und die Konsequenz der Veranstalter: «GC laden wir nicht mehr ein.»

Entschuldigung und Rüffel

GC reagiert. Am Tag danach entschuldigt sich Präsident Stephan Anliker beim Veran­stalter. Das Verhalten ihrer Fans taxieren die Zürcher auf ihrer Homepage als «inakzeptabel. Wir sind bestürzt über das Verhalten neben dem Platz».

Bestürzt ist auch Thoma. Aber nicht nur wegen den Chaoten, sondern auch wegen den Spielern. Er faltet sie noch in der Kabine gnadenlos zusammen. «Fussball macht nur dann Spass, wenn man gewinnt. Das muss das Team so schnell wie möglich kapieren.»

Wie? «Indem zum Beispiel der Ausgang gestrichen wird. Man kann doch nur dann fröhlich sein, wenn man so ein Turnier gewonnen hat. Diese Mentalität müssen wir sofort ändern. Das hat in den letzten Monaten und Jahren hier gelitten.»

Tönt wie ein Frontalangriff auf seine Vorgänger. «Das ist mir sch...egal. Es geht mir nicht darum, jemanden zu kritisieren. Oder etwas besser zu wissen. Aber ich verstehe Spitzensport so. Diese Philosophie will ich hier durchsetzen.»

Einen neuen Trainer kann Thoma noch nicht präsentieren. Aber klare Worte. Bei GC sind diese offenbar bitter nötig.

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