Endlich wieder Fussball auf Schweizer Boden
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Erstes Tor seit 85 Tagen:Endlich wieder Fussball auf Schweizer Boden

Die ersten Tore seit 85 Tagen
Endlich wieder Fussball auf Schweizer Boden

Das erste Fussballspiel auf Schweizer Boden seit 85 Tagen ist vor allem für Christian Schwegler ein besonderes: Er feiert am Samstag Geburts- und Hochzeitstag!
Publiziert: 06.06.2020 um 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 06.06.2020 um 18:11 Uhr
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Endlich wieder Fussball: Luzern gegen Schaffhausen ist das erste Fussballspiel auf Schweizer Boden seit dem 13. März.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Daniel Leu (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Freitag, 13. März 2020, Stadion Kleinfeld. Um 18.47 Uhr pfeift Schiedsrichter Turkes das Testspiel zwischen dem SC Kriens und dem FC Zürich ab. Zu diesem Zeitpunkt kann noch niemand erahnen, dass es in den nächsten knapp drei Monaten kein einziges Fussballspiel mehr auf Schweizer Boden geben wird. Doch die Corona-Krise wird dafür sorgen.

Jetzt, 85 Tage später, erfolgt endlich der Re-Start. Nur wenige Kilometer von Kriens entfernt findet an diesem Samstag um 11 Uhr das erste Spiel seit dem 13. März statt. FC Luzern gegen den Challenge-League-Klub FC Schaffhausen. Natürlich ein Geisterspiel.

Um 10.52 Uhr erinnert in der Swissporarena noch wenig daran, dass hier gleich eine historische Partie angepfiffen wird. Keine Fans. Kein Speaker. Keine Videoleinwand, die läuft. Nur der Rasensprenger und das Vogelgezwitscher sind zu hören. Dann erscheinen die Ersatzspieler. Sie müssen – wie in der Bundesliga mittlerweile Alltag – auf der Haupttribüne Platz nehmen. Mit gebührend Abstand untereinander. Aber ohne Mundschutz.

10.58 Uhr Anpfiff. Das erste Fussballspiel in der Schweiz seit dem 13. März beginnt. Es ist jedes Wort zu hören. Jede Anweisung der Trainer Fabio Celestini und Murat Yakin. Jede Kritik am Schiedsrichter («Ist das wegen Corona? Darf man jetzt niemanden mehr berühren?»). Jedes Techtelmechtel unter den Spielern («Bist du nicht ganz normal? Diese Frage stellt sich bei dir einfach»).

«Social Distancing» wird nicht befolgt

Wer glaubt, in so einem Testspiel gehe es nicht zur Sache, der täuscht sich. Die Teams schrecken auch vor harten Zweikämpfen nicht zurück. «Social Distancing» wird hier definitiv nicht befolgt. Bis zum Tor von Ibrahima Ndiaye. Als der Senegalese um 11.28 Uhr das 1:0 für Luzern erzielt, ist weit und breit kein Gegenspieler zu sehen. Es folgt ein kurzer Ellbogen-Abklatschjubel. Mehr nicht.

Danach kehrt erst einmal Ruhe ein über der Swissporarena. Dies ändert sich erst, als Schaffhausen in der zweiten Halbzeit durch Paulo Menezes (ja, den gibt es immer noch) den Ausgleich erzielt. Sehr zum Missfallen von Luzern-Goalie Marius Müller. «Das ist scheisse, Mann», schreit er so laut, dass fast ein Echo zu hören ist.

Nach Toren von Gjelbrim Taipi per Elfmeter und Marco Bürki per Kopf endet das Spiel schliesslich 2:2. Doch das ist an diesem denkwürdigen Tag nur Nebensache.

Ab nach Hause Bundesliga schauen

Speziell ist dieser 6.6. auch für Christian Schwegler. Der Luzern-Verteidiger feiert am Samstag sowohl seinen 36. Geburts- als auch seinen 5. Hochzeitstag. «Es war sehr ungewohnt, an meinem Geburtstag zu spielen», erzählt Schwegler, «normalerweise bin ich dann immer in den Ferien. Doch es hat Spass gemacht.» Dass er vor fünf Jahren an seinem Geburtstag geheiratet hat, habe natürlich auch sein Gutes, sagt er augenzwinkernd: «Ich kann mir den Hochzeitstag sehr gut merken und vergesse ihn nie.»

Glücklich ist auch FCL-Goalie Marius Müller. Trotz des 2:2. «Ich habe die 90 Minuten sehr genossen, auch wenn man gemerkt hat, dass wir in den letzten beiden Wochen sehr hart trainiert und deshalb schwere Beine hatten. Ich bin einfach nur froh, dass wir mal wieder ein Testspiel bestreiten durften und es bald wieder richtig los geht.»

Um bereits ab 11 Uhr bereit zu sein, habe Müller zum Frühstück um 7.30 Uhr ein Avocado-Toast mit einem Ei dazu gegessen. Später gab es noch einen Smoothie und eine Banane. Der frühe, ungewohnte Anspieltermin habe aber auch sein gutes: Feierabend um 13 Uhr. Wie verbringt der Deutsche den Rest des Tages? «Was denkt ihr? Natürlich mit Bundesliga schauen!»

Testspiele am 6. Juni

Samstag, 6. Juni

Vaduz (ChL) – Zürich 1:5

Tore: 24. Kololli 0:1. 45. Gaijic 1:1.
52. Koide 1:2. 61. Mahi 1:3. 77. Kramer 1:4. 85. Schönbächler 1:5.

Luzern – Schaffhausen (ChL) 2:2

Tore: 30. Ndiaye 1:0. 56. Menezes 1:1.
72. Taipi 1:2. 86. Bürki 2:2.

Aarau (ChL) – Thun 1:1

Tore: 18. Mehidic 1:0. 78. Tosetti 1:1.

YB – Lausanne (ChL) 2:0

Tore: 68. Nsame 1:0. 113. Fassnacht 2:0.

Servette – Xamax 0:3

Tore: 50. Dugourd 0:1. 59. Haile-Selassie 0:2. 76. Mulaj 0:3.

SC YF Juventus ZH (PL) – Winterthur 0:1

Tor: Mario Bühler 0:1.

Samstag, 6. Juni

Vaduz (ChL) – Zürich 1:5

Tore: 24. Kololli 0:1. 45. Gaijic 1:1.
52. Koide 1:2. 61. Mahi 1:3. 77. Kramer 1:4. 85. Schönbächler 1:5.

Luzern – Schaffhausen (ChL) 2:2

Tore: 30. Ndiaye 1:0. 56. Menezes 1:1.
72. Taipi 1:2. 86. Bürki 2:2.

Aarau (ChL) – Thun 1:1

Tore: 18. Mehidic 1:0. 78. Tosetti 1:1.

YB – Lausanne (ChL) 2:0

Tore: 68. Nsame 1:0. 113. Fassnacht 2:0.

Servette – Xamax 0:3

Tore: 50. Dugourd 0:1. 59. Haile-Selassie 0:2. 76. Mulaj 0:3.

SC YF Juventus ZH (PL) – Winterthur 0:1

Tor: Mario Bühler 0:1.

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