Der Tag nach dem Sex-Skandal
Maulkorb für Thun-Spieler im Trainingscamp!

Der FC Thun bereitet sich momentan in der Türkei auf die Rückrunde vor. Über die wegen Vergewaltigung angeklagten Ex-Spieler darf niemand sprechen.
Publiziert: 21.01.2016 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:42 Uhr
Matthias Dubach aus Belek

Am Mittwoch stehen drei ehemalige Spieler des FC Thun vor Gericht. Sie müssen sich wegen eines Falles von mutmasslicher Vergewaltigung und sexueller Nötigung im Jahr 2005 verantworten.

Am Donnerstag steht bei der aktuellen Thuner Mannschaft im Vorbereitungs-Camp im türkischen Belek ein Vormittagstraining auf dem Programm. Es regnet in Strömen, als Trainer Jeff Saibene seine Spieler an der Kondition arbeiten lässt.

Nach dem Training flüchten die Spieler ins Trockene. Die Stimmung ist aufgeräumt, sie haben einen freien Nachmittag für die Regeneration vor sich.

Nur über den Sex-Skandal reden darf keiner. Die Verantwortlichen verhängten noch am Mittwochabend ein Redeverbot. Der Maulkorb gilt auch für Sportchef Andres Gerber, der 2005 wie auch Mittelfeldakteur Nelson Ferreira noch mit den drei Angeklagten zusammenspielte.

Reden tut nur Präsident Markus Lüthi. Aus der Heimat teilt er mit: «Dieser Fall liegt nunmehr elf Jahre zurück. Weder stehen die Vorwürfe in irgendeinem Zusammenhang mit der jüngeren Vereinsgeschichte, noch sind Personen involviert, die in den letzten Jahren im Verein  eine Rolle gespielt haben.»

Man spürt: Der Verein fürchtet einen Rückfall in vergessen geglaubte Zeiten, zumal nach dem bereits bekannten anderen Sex-Skandal von 2007 das Umfeld und die Strukturen bei den Berner Oberländern stark professionalisiert wurden.

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