Wil-Brasilianer Santos über seinen berühmten Kumpel
«Neymar ist ganz normal geblieben»

Die Freunde von André Santos sind Neymar und Douglas Costa. Sie spielen bei Barça und Bayern. Santos beim FC Wil.
Publiziert: 14.05.2016 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:10 Uhr
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André Santos posiert in Wil mit der Brasli-Flagge.
Foto: Toto Marti
Matthias Dubach

Er gewann mit Brasilien den Confederations Cup. Er spielte bei der Copa America. Hat 25 Länderspiele für die Seleção. Er spielte mit Kakà, Robinho und Lucio. Er wurde bei Corinthians als Teamkollege von Ronaldo Staats-Meister von São Paulo. Holte mit Fenerbahce die Meisterschaft und den Cup. Er war bei Arsenal. Und jetzt?

Jetzt spielt André Santos (33) beim FC Wil. Der vom Palmarès her vielleicht grösste Star des Schweizer Fussballs kickt in der Provinz.

In Wil, wo trotz der türkischen Investoren der Aufstieg verpasst wurde. Wo durchschnittlich 1369 Leute zuschauen. «Natürlich ist das was ganz anderes als in meiner bisherigen Karriere. Ich habe gegen die besten Spieler der Welt gespielt», sagt Santos. «Aber es zählen auch andere Dinge.»

Der Brasilianer schwärmt vom Leben in der Schweiz. «Die Lebensqualität ist hoch, höher als in Brasilien und in London. An freien Tagen reise ich manchmal wie ein Tourist herum und besuche schöne Orte wie Luzern. Das geniesse ich sehr. In Istanbul kannst du nicht mal auf die Strasse treten, ohne sofort von Fans umringt zu sein.»

Seine Frau Suélem und Sohn Arthur (4) wohnten die ersten sieben Monate mit ihm in der Stadt St. Gallen. Für die Geburt von Davi gingen sie nach Rio de Janeiro zurück. Bald soll die ganze Familie wieder in St. Gallen leben.

Der Vertrag des Seleção-Stars läuft aus, aber Santos sagt: «Ich möchte in Wil bleiben und in der jungen Mannschaft weiterhin meine Erfahrung einbringen.»

Erstmals in seiner Karriere spielt Santos nicht mehr Linksverteidiger, sondern zentral im Mittelfeld. Meldete sich bei seinen neun Toren und sechs Assists kein Super-League-Klub? Santos: «Nein!» Kein Wunder – bei einer Gage von rund 40'000 Franken im Monat. Santos dürfte also ein weiteres Jahr in der Provinz kicken.

Mit der grossen Fussballwelt bleibt er sowieso verbunden. Superstar Neymar besuchte er kürzlich mit Wil-Kollege Johan Vonlanthen in Barcelona. Santos: «Neymar ist einer der grössten Spieler der Welt, aber ist ganz normal geblieben. Das mag ich an ihm.» Bald steht eine Visite bei Douglas Costa in München an. Auch zu Robinho, Kakà oder zu Welt- und Europameister Robert Pires hält er Kontakt.

Das nächste grosse Treffen findet im Juli in Peking statt. Santos wurde mit Thiago Silva, David Luiz, Marcelo, Felipe Luis und Douglas Costa für ein Promotionsspiel eingeladen. Ob Santos dann den Superstars einmal mehr erklären muss, wo Wil liegt?

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