Die deutsche Fussballlegende Franz Beckenbauer ist tot. Beckenbauer starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie der Deutsche Fussball-Bund (DFB) am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Beckenbauer war als Spieler 1974 und als Trainer 1990 mit Deutschland Fussballweltmeister geworden.
FC Bayern München
Unzählige Titel hat Franz Beckenbauer mit dem FC Bayern München gewonnen. Auch der Klub trauert um ihn. «Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war – plötzlich dunkler, stiller, ärmer: Der deutsche Rekordmeister trauert um Franz Beckenbauer, den einzigartigen Kaiser, ohne den der FC Bayern niemals zu dem Verein geworden wäre, der er heute ist», schreibt er auf seiner Homepage.
Auch Wegbegleiter Beckenbauers kommen zu Wort.
Uli Hoeness, Bayern-Ehrenpräsident und ehemaliger Mitspieler: «Franz Beckenbauer ist die grösste Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich. Niemand wird ihn jemals erreichen. Die Menschen können sagen, sie haben Fussball gesehen zu Zeiten von Franz Beckenbauer. Er war mir ein Freund, ein einzigartiger Weggefährte – und ein Geschenk an uns alle. Lieber Franz, Ruhe in Frieden!»
Karl-Heinz Rummenigge, langjähriger Bayern-Vorstandsvorsitzender und ehemaliger Mitspieler: «Ich bin tief erschüttert. Franz Beckenbauer hat die Geschichte des deutschen Fussballs neu geschrieben und nachhaltig geprägt. Er war mein Kapitän beim FC Bayern, mein Trainer bei der Nationalmannschaft, unser Präsident bei Bayern und in all diesen Rollen nicht nur erfolgreich, sondern einzigartig. Als Persönlichkeit beeindruckte er mit seinem grossen Respekt vor allen Menschen – denn vor Franz waren alle gleich. Der deutsche Fussball verliert die grösste Persönlichkeit in seiner Geschichte. Wir werden ihn mehr als schmerzlich vermissen. Danke für alles, lieber Franz!»
Fifa-Präsident Gianni Infantino
Fifa-Präsident Gianni Infantino verabschiedet sich auf Instagram von Franz Beckenbauer. Er bezeichnet ihn als «Legende des deutschen Fussballs und des Weltfussballs», dessen «Leistungen und Erfolge unvergessen bleiben» werden. Gleichzeitig erinnert er sich an Begegnungen zwischen ihm und Beckenbauer. «Während vieler Treffen des UEFA-Exekutivkomitees hat er als mein Sitznachbar gerne sein Fussballwissen mit mir geteilt. Ein grossartiger Mensch, ein Freund des Fussballs, ein Champion und eine wahre Legende. Franz wird unvergessen bleiben.»
Lothar Matthäus
Einer der Spieler in der deutschen Nationalmannschaft war Lothar Matthäus (62). Er wurde mit Beckenbauer als Trainer 1990 Weltmeister – Matthäus selbst war Captain. Die Nachricht über seinen Tod trifft den Ex-Fussballer hart. «Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging. Sein Tod ist ein Verlust für den Fussball und für ganz Deutschland», sagt Lothar Matthäus zu Bild.
Matthäus weiter: «Er war einer der Grössten als Spieler und Trainer, aber auch ausserhalb des Platzes. Franz war eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fussball, und er genoss weltweite Anerkennung.»
Boris Becker
Die deutsche Tennislegende und sechsfache Grand-Slam-Sieger Boris Becker schreibt auf X: «Er war mein Vorbild/Mentor und hatte immer eine Schulter zum anlehnen für mich!» Und weiter: « Franz hatte immer ein Lächeln auf den Lippen…Du wirst uns allen sehr fehlen!»
Deutscher Fussball-Bund (DFB)
Der Deutsche Fussball-Bund veröffentlicht auf seiner Homepage ein Statement. In diesem steht: «Frank Beckenbauer hat den Fussball in Deutschland wie kaum ein anderer beeinflusst. Neben dem Brasilianer Mário Zagallo und dem Franzosen Didier Deschamps ist Beckenbauer einer von drei Menschen, die als Spieler (1974) und als Trainer (1990) Fussball-Weltmeister wurden. 2006 gelang ihm ein Triple der besonderen Art: Als Chef des Organisationskomitees war Beckenbauer verantwortlich für die erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft in Deutschland.»
Auch Funktionäre des DFB kommen im Statement zu Wort.
Julian Nagelsmann, Nationaltrainer: «Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fussballer der deutschen Geschichte. Seine Interpretation der Rolle des Liberos hat das Spiel verändert, diese Rolle und seine Freundschaft mit dem Ball haben ihn zum freien Mann werden lassen. Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fussballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel ‹Lichtgestalt des deutschen Fussballs› trug er zurecht.»
Rudi Völler, DFB-Direktor der A-Nationalmannschaft: «Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der grossen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben. Unsere gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurde gekrönt mit dem WM-Titel 1990 in Rom, ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre. Der Kaiser war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fussballs bleiben.»
Bernd Neuendorf, DFB-Präsident: «Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und grosser Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fussballer und einen liebenswerten Menschen. Der Kaiser war einer der besten Spieler, den unser Sport je gesehen hat.»
Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz schreibt auf X: «Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der grössten Fussballer in Deutschland und für viele ‹der Kaiser› – auch, weil er über Generationen für den deutschen Fussball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden.»
Fussballverband Uefa
Die Uefa schreibt auf X: «‹Der Kaiser› war ein aussergewöhnlicher Spieler, erfolgreicher Trainer und beliebter Experte, der den deutschen Fussball wie kein anderer geprägt hat.»
Deutsche Fussballliga DFL
Die DFL schreibt zum Tod von Beckenbauer: «Wir trauern um eine herausragende Legende des Weltfussballs.»
Sportkommentator Frank Buschmann
Auch der Sportkommentator Frank Buschmann ist getroffen. Er schreibt: «Im Geschäft Fussball war er so ein herrlich freundlicher Mensch geblieben. Höflich zu allen!»