Am Sonntag formuliert es Alex Frei in der «NZZ» klar und offen: «Ich wusste, dass der FCL ein Haifischbecken ist. Aber mir war nicht bewusst, dass so viele Haie darin schwimmen.»
Es ist ein Angriff auf Ehrenpräsident Walter Stierli, der kein Amt, aber viel Einfluss und 25 Prozent des Aktienkapitals hat. Es ist eine frontale Attacke auf die Klub-Strukturen. Weil Frei schon weiss, dass seine Zeit in Luzern abgelaufen ist? Nach dem Auswärtsspiel in Aarau und den Heimpartien gegen YB und Basel wird es eine Krisensitzung geben.
Es wird dabei nicht nur die Vorrunde (bisher 10 Punkte aus 15 Spielen) beurteilt, sondern auch über den Kopf von Sportchef Alex Frei gerichtet. So ist es offenbar der Plan der Investoren, dem Rekordtorschützen der Nationalmannschaft (42 Treffer) den roten Teppich für einen Rücktritt auszulegen. Macht er das nicht, wird man sich aller Voraussicht nach noch vor Weihnachten von ihm trennen.
Frei hat eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Zu BLICK sagt Frei: «Einzelmasken interessieren nicht. Der Fokus liegt jetzt auf den letzten drei Spielen. Wir müssen nun punkten.» Frei wird unter anderem vorgeworfen, dass er und Präsident Ruedi Stäger den Vertrag von Carlos Bernegger ohne Einverständnis der Investoren um zwei Jahre verlängert haben. Und Freis neu zusammengestellte Mannschaft funktioniert auch nach einer halben Saison noch nicht.
Dass er dabei 700 000 Franken an Gehältern einsparen musste, rechtfertigt Platz 10 nicht. Alles spricht dafür: Frei hat den Machtkampf gegen Stierli bereits verloren! Möglich aber, dass nicht nur Frei den FCL verlassen wird. Auch die Stühle von Verwaltungsrats-Chef Marco Sieber und Präsident Ruedi Stäger wackeln gewaltig. Beide gelten als Frei-Befürworter und stehen ebenfalls im Fokus der Kritik.