Die Fifa-Ethikkommission hat entschieden: Sepp Blatter (79) wird für acht Jahre gesperrt. Der suspendierte Fifa-Boss wird wegen einer dubiosen Zwei-Millionen-Franken-Zahlung an den Uefa-Präsidenten und Fifa-Vize Michel Platini (60) für alle Fussball-Aktivitäten aus dem Verkehr gezogen. Platini trifft dieselbe Strafe. Ausserdem muss Blatter eine Busse von 50'000 Franken bezahlen, Platini sogar 80'000 Franken.
Blatter habe die Rechtmässigkeit der Zahlung weder schriftlich noch in der Anhörung am letzten Donnerstag vor der Ethik-Kommission aufzeigen können, seine Erklärung sei «nicht überzeugend» gewesen, so die Kommission. Es handle sich dabei um ein Berater-Honorar für die Zeit zwischen 1999 und 2002, das in einem mündlichen Vertrag vereinbart worden sei, erklärten sowohl der Schweizer als auch der Franzose.
Klar ist: Ohne Gegenwehr wird Blatter nicht gehen. «Heute Morgen war ich sehr traurig. Jetzt bin ich nicht mehr traurig, jetzt bin ich kämpferisch», sagte er heute während seiner reichlich konfusen Medienkonferenz im Restaurant Sonnenberg, unweit des Fifa-Hauptquartiers. «Sie haben mich und Platini als Lügner dargestellt. Und das geht nicht, es geht um Respekt. Es ist noch nicht zu Ende. Ich hoffe, dass Michel das gleiche tut.» Er sei jetzt suspendiert – «suspendiert für was?» Er werde den Fall vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS und vor die Schweizer Justiz bringen.
Blatter, der Ende Februar ohnehin endgültig als Fifa-Boss gehen wollte, sieht sich als Opfer. «Es tut mir wirklich leid, dass ich noch immer ein Boxsack der Fifa bin. Es tut mir leid für den Fussball, leid für die Fifa, es tut mir leid wegen den 400 Menschen, die für die Fifa arbeiten. Aber es tut mir auch leid für mich, wie ich behandelt werde.»
Ob er mit seinem Rekurs Erfolg hat oder nicht: Blatters Fifa-Karriere ist vorbei. Dem Walliser kann es einzig noch darum gehen, einigermassen das Gesicht zu wahren. Auch wenn er das wahrscheinlich selbst nicht so sieht. Seine letzten Worte bei der Pressekonferenz: «I'll be back.» (eg/hos)