Ein Wutbürger beschimpft Gelson Fernandes aufs Übelste. Dieser harte Rassismus lässt einen ratlos, schockiert und kopfschüttelnd zurück. Sollen wir darüber berichten? Oder soll man solch fehlgeleitete Idioten ignorieren?
Wir thematisieren es. Weil die Nachricht den ansonsten so fröhlichen Nati-Star tief getroffen hat. Weil er offen über seinen Schmerz und seine Betroffenheit spricht. Und weil man solche Vorfälle nicht vertuschen darf.
Der Fussball hat integrierende Kraft. Ein Vorbild in dieser Beziehung ist Gelson Fernandes. Er lebt den Teamgedanken vorbildlich, er steht beispielhaft für diese multikulturelle Nationalmannschaft.
Fussball soll die Menschen verbinden. So, wie man es zur Zeit bei YB erlebt. Eine Mannschaft mit vielen dunkelhäutigen Spielern eint eine ganze Stadt. Bern feiert die Young Boys, Bern vibriert, Bern zeigt die Kraft des Fussballs. Bern strahlt weit über die Schweiz hinaus eine riesige Freude aus – es ist unbezahlbare Werbung.
Emotionen, Freude, Enttäuschung, gesunde Rivalität, Freundschaft. Dafür steht dieser Sport. Dafür steht auch eine aufgeschlossene Gesellschaft im Jahr 2018. Wo es keinen Platz für Rassismus oder Homophobie hat. Hass gehört nicht zu diesem Spiel und seinen Menschen.
Deppen, wie jener Mann, der Gelson verunglimpft, sollen sich in ihrem Mauseloch verkriechen.
Und dort bleiben.