«Das finde ich nicht vernünftig»
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Chur-Präsi fechtet Antrag an:«Das finde ich nicht vernünftig»

«Das ist nicht vernünftig»
Chur 97 will aufsteigen – Präsi fechtet Antrag an

Für Chur 97 gehört der vergangene Samstag zu den tiefst dunkelgrauen Tagen des Vereins. Ob es ein schwarzer wird, entscheidet sich Mitte Woche.
Publiziert: 19.04.2020 um 18:29 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2020 um 23:20 Uhr
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Chur-Präsident Sepp Müller kann den Entscheid nicht nachvollziehen.
Foto: Südostschweiz
Eynat Bollag

Chur 97, der Leader der 2. Liga inter, erlebt am Samstag eine Riesenenttäuschung. Grund: Die 13 Präsidenten der Regionalverbände entscheiden, einen Antrag für eine Annullierung der Meisterschaft beim Zentralvorstand des Schweizerischen Fussball-Verbands zu stellen.

Eine Entscheidung, die der Präsident von Chur 97, Josef Müller, nicht nachvollziehen kann: «Das finde ich nicht vernünftig. Diesen Antrag an den Zentralverband ist nicht im Sinne des Breitenfussballs. Schade, hatten die Verbandspräsidenten nicht den Mut, die bestehenden Ranglisten zu werten, Aufstiege zuzulassen und auf Abstiege zu verzichten. Der Ausgleich der Gruppengrössen hätte in der Saison 21/22 erfolgen können. Im Endeffekt ist man den einfachsten Weg gegangen.»

Ein langer Weg nach oben

Wie erklärt er sich diesen Entscheid? «Es mag jetzt eine Unterstellung sein, aber womöglich hätte der Fakt der grösseren Gruppen durch nur Aufsteiger und keine Absteiger einen markanten Mehraufwand bedeutet.»

Chur thront aktuell mit 30 Punkten zuoberst in der Tabelle der 2. Liga inter. Ihr grosses Ziel: Ende Saison in die 1. Liga aufzusteigen. Es sei ein langer Weg dorthin gewesen. Umso frustrierender eine definitive Annullierung der Rangliste. «Wir wollen», so der 59-Jährige, «im Amateurbereich in einer möglichst hohen Liga spielen, sprich 1. Liga». So könnten die jungen Spieler ihre Lehre im gewohnten Umfeld absolvieren. Heisst: Sie müssten nicht in ein U21-Team wie St. Gallen oder Zürich wechseln, um der Profi-Karriere näher zu kommen.

«Einige 10'000 Franken Verlust»

Ob es die Mannschaft im Falle eines «Neuanfangs» nochmals so weit schaffen könnte, ist für den Präsidenten schwierig zu sagen. Es herrschte bis vor der Corona-Krise eine grosse Euphorie und Leidenschaft im Klub, ein Motivationsverlust sei in diesem Fall nicht auszuschliessen. Im Gegenteil. Generell müsste sich der Verein um Präsident Josef Müller auf einige nicht ganz einfache Aufgaben gefasst machen, sofern der Zentralverband den Antrag tatsächlich gutheisst.

Der finanzielle Schaden könne noch nicht beziffert werden. Müller: «Ich gehe aber von einigen 10’000 Franken Verlust aus.» Zudem werden auch Spieler abspringen: «Wir haben einige Spieler, die klar signalisiert haben: Wenn wir nicht 1. Liga spielen, möchten wir weg.»

Am Donnerstag wird der definitive Entscheid erwartet. Bis dahin sagt sich Müller: «Eine letzte Hoffnung besteht noch …»

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