Es läuft die Schlussphase gegen Osijek, als Djordje Nikolic über sich hinauswächst. 1,94 m misst der FCB-Keeper, beim Schuss der Kroaten aus rund 20 Metern braucht er jeden Zentimeter. Überragend lenkt der 23-Jährige den Ball an den Pfosten, sein Coach Ciriaco Sforza spricht hinterher von einer «Riesenparade.» Und er überhäuft Nikolic mit Lob: «Wir haben einen tollen Goalie.» Fast vergessen ist Nikolic' Lapsus im Cupfinal gegen YB, als der Serbe einen Weitschuss von Spielmann durch die Finger gleiten lässt.
Dank Nikolic zittert der FCB den Sieg über die Runden. Trotz schwacher zweiter Halbzeit sind die Basler nach den Pleiten von YB (0:3 gegen Midtjylland) und Servette (0:1 gegen Reims) mal wieder die einzige Mannschaft, die die Ehre der Super League in Europa rettet. Für über die Hälfte aller Punkte in der Fünfjahreswertung sind die Basler verantwortlich, nächste Woche sollen die nächsten Zähler folgen. Dann kommt der Zweitplatzierte der zypriotischen Liga, Anorthosis Famagusta, ins Joggeli.
Ein Gegner, der zumindest auf dem Papier keine ernsthafte Hürde für die Basler darstellen sollte. Schliesslich hat sich der FCB in der vergangenen Saison bis in den Viertelfinal der Europa League gekämpft. Rund 14 Mio. Franken haben die Basler damals während der kompletten Kampagne eingenommen. Der Sieg gegen Osijek bringt knapp 250'000 Franken ein.
Eine Quali für die Gruppenphase? Wäre rund 3 Mio. wert. Geld, auf das die Bebbi in der Corona-Krise dringend angewiesen sind.