Acht, neun Jahre sei er nun Trainer. Dies hier sei zusammen mit dem Out in der Champions-League-Qualifikation mit Red Bull Salzburg gegen Malmö seine bitterste Stunde, sagt der YB-Coach.
Äusserlich wirkt er gefasst. Innerlich siehts anders aus. Das merkt man, wenn er ehrlich sagt: «Bitte verzeihen Sie, wenn ich nicht immer die entsprechende Antwort finde. Das ist schwer in Worte zu fassen.» Im Schockzustand leidet die Eloquenz.
Klar Worte fand auch Scott Sutter, der wie immer auch dann hinsteht, wenns wehtut. Das tun längst nicht alle. Der Routinier beschreibt die Stimmung in der Kabine nach dem entscheidenden Penalty von Winterthurs Silvio: «Niemand sagte etwas. Jeder war mit sich selber beschäftigt. Das war keine schöne Atmosphäre!»
Sutter bringt Verständnis dafür auf, wenn die Leute mittlerweile sagen, sowas bringe nur YB fertig: «Da kann ich nicht dagegen argumentieren. Es gibt keine Ausreden. Es gibt kein Wenn und Aber. Ich bin nun auch schon acht Jahre bei YB. Und in diesen acht Jahren habe ich nichts gewonnen. Nein, unsere Fans haben mehr verdient als das.»
In eine ähnliche Richtung zielt YB-VR- Präsident Hanspeter Kienberger: «Mir tun vor allem unsere Fans leid. Und all die Leute, die teils seit Jahren im Stade de Suisse arbeiten. Die hätten es verdient, endlich einmal richtig jubeln zu können.»
Das kann nun Winti. Auch der Mann, der vor 30 und 31 Jahren mit seinen Toren dafür gesorgt hatte, dass die YB-Fans damals so richtig jubeln konnten: Der Meisterschütze von 1986, Dario Zuffi, heute Co-Trainer bei Winti. Mitleid hat er mit YB nicht: «In so einem Fall denkt man nicht an den Gegner, an YB. Egal, ob die hundert Jahre keinen Titel gewonnen haben. Irgendwann wird YB sicher wieder einen Titel holen. Vielleicht nächste Saison, oder in zwei, drei Jahre. Zum Glück für uns nicht mehr diese Saison.»