Stadion Schützenwiese, Winterthur. Kurz nach 22 Uhr. Wintis Captain und Ex-Junior Davide Calla steht im weissen Unterleibchen vor der Basler Garderobe. Und der Winterthurer mit italienischen Wurzeln, der in den Trainingslagern stets seinen eigenen Espresso-Kocher mitführt, verpflegt sich aus einem weissen Plastikteller mit Penne. Ohne Sauce. «Dafür mit viel Käse und Olivenöl», sagt Calla zu BLICK.
Wintis Captain muss die 0:1-Cup-Niederlage gegen seinen Ex-Klub Basel verdauen. Von Februar 2014 bis diesen Sommer spielte Calla beim FCB. Holte mit Rot-Blau unter anderem vier Meistertitel in Serie.
Calla zum Cup-Out gegen den FCB: «Klar, sind wir enttäuscht. Aber nur vom Resultat her. Nicht aber von der Art und Weise, die war mehr als in Ordnung.»
Calla strahlt. Kein Wunder, der Offensivspieler erlebte auch schon ganz andere Zeiten. Wegen einem Kreuzbandriss mit Knorpelschaden wird er voreilig zum Sport-Invaliden erklärt. 2012 erhält er bei GC keinen Vertrag mehr, muss eine Liga tiefer zum FC Aarau. Ab dem Winter 2013/14 startet Calla beim FCB aber nochmals so richtig durch.
Und, wie gehts nach einem so kräfteraubenden Spiel dem Problem-Knie? Calla: «Tiptop! Mein Knie ist kein Thema. Totgesagte leben länger!»
In der Meisterschaft läufts dem FCW unter Trainer Ralf Loose besser erwartet. Mit Servette, Lausanne und Wil stehen die Winterthurer punktgleich an der Spitze. Calla trug in 11 Spielen 3 Tore und 5 Assists bei. «Es macht Spass mit diesen Jungs. Ich hoffe, wir können das jetzt bis zur Winterpause durchsetzen und uns oben festsetzen.»
Abstieg mit Wil, Konkurs-Opfer bei Servette, Abstieg mit St. Gallen, der erwähnte Knie-Schaden – wer würde es Calla nicht gönnen, dass er als baldiger Fussball-Rentner zum Schluss seiner Karriere nochmals ein heiteres Kapitel schreiben dürfte?