Am 20. Juni um 10 Uhr startet YB die Mission Titelverteidigung mit dem Trainingsauftakt. Nach dem Cupfinal ist vor der neuen Saison. Allerspätestens dann muss klar wein, wer der Berner Missionsführer sein wird. Es bleiben noch zwei Kandidaten übrig: Pierluigi Tami und René Weiler.
Bis vor kurzem stand noch ein Trio auf dem Prüfstand. Ex-Lausanne-Coach Fabio Celestini war der Dritte und schien gar die besten Karten zu haben. Doch der Waadtländer scheiterte wohl an seinen rudimentären Deutschkenntnissen. Bleiben also Tami und Weiler. Zwei total unterschiedliche Typen.
Entscheid noch diese Woche
Hier der bodenständige Tessiner, dessen grösster Erfolg der Vize-Europameistertitel mit der Schweizer U21 2011 war. Der zuletzt die Nase voll hatte von Luganos schwierigem Präsidenten Angelo Renzetti. Dort Weiler, Typ Professor, der mit Nürnberg und Anderlecht zwei grosse Klubs trainierte, wobei er dazu ein einziges Schweizer Sprungbrett brauchte: Den FC Aarau. Vor ein paar Tagen ist Weiler vom saudischen Klub Von Al-Shabab Riad voreilig als neuer Coach gemeldet worden.
Bis Mitte Woche soll der Entscheid fallen, wer Nachfolger von Hütter wird.
Der gratulierte mit viel Grandezza dem FCZ, attestierte den Zürchern verdient gewonnen zu haben: «Der FCZ wollte den Sieg noch mehr als wir. Und wir haben nicht den Fussball gezeigt, den wir eigentlich draufhaben, weshalb wir den Titel auch nicht verdienen.»
Am Montag verabschiedet sich der Österreicher von seinen Spielern und vom Staff – nicht aber von seinem Assistenten Christian Peintinger, den er nach Frankfurt mitnimmt – und fährt nach Deutschland.
Und was sagt Hütter zu Michael Freys mehr als provokativem Jubel Zentimeter vor des Coaches Gesicht? «Michi war gut. Er hat gezeigt, wie man eine Mannschaft mitreisst. Aber wir sind ohne ihn Meister geworden... Und der Jubel? Das kann man sicher besser lösen.»
Kann man gewiss. Wie man auch als Mannschaft hätte besser spielen können. Doch nicht mal Hütter fand den Knopf, um aus den Berner Tanz- und Party-Meisterbären in dessen letztem Spiel bissige und böse Bären zu machen. Dennoch feierten ihn die Berner Fans, als er sich vor ihnen verneigte. Hütters letzte Worte: «Ich bin froh, dass ich so gehen kann – und hier nicht verjagt werde.»