Ciriaco Sforza setzt gegen den FCZ auf seine Zürcher Power. Der Wil-Trainer lässt seine drei FCZ-Leihspieler Bledian Krasniqi (18), Lindrit Kamberi und Fabian Rohner gleich von Anfang an auf ihre «ehemaligen» Teamkollegen los. In der 15 Minute klingelt es bereits im Kasten von FCZ-Goalie Yanick Brecher. Valon Fazliu, der ehemalige GC-Junior, trifft auf Pass von Ex-FCZ-Junior Stojilkovic. Eingeleitet hat den Angriff FCZ-Leihspieler Krasniqi. Die jungen Wiler Zürcher machen dem FCZ das Leben schwer.
Am Ende jubelt aber der FCZ. Erst zirkelt Marco Schönbächler den Ball in der 36. Minute ansatzlos und mit links ins hohe lange Eck. Das 1:1 ist zwar schön anzuschauen, zu diesem Zeitpunkt aber schmeichelhaft für den Oberklassigen. Nach der Pause kommts zum grossen Auftritt von Pa Modou: Er nickt eine Kopfball-Vorlage von Kololli ins Netz.
Ausgerechnet Pa Modou trifft. Der Aussenverteidiger, den man Ende letzter Saison beim FCZ verabschiedet hat. Man verzichtete auf eine Vertragsverlängerung, weil der 29-jäh-rige Gambier immer wieder wegen Rückenschmerzen ausgefallen war.
Pa Modou ist mental stark
«Viele haben geglaubt, dass ich mit meinem Rücken nie mehr Fussball spielen könne.» Er selber hatte nie Angst, dass es fertig sein könnte. Pa Modou: «Ich bin mental sehr stark, im Fussball habe ich vor nichts Angst. Ich ängstige mich nur, wenn es um meine Familie geht.»
Nach dem schwachen Saisonstart und dem Mangel an Linksverteidigern denkt man beim FCZ wieder an Pa Modou, der klublos ist und auch mit der U21 des FCZ trainiert. «Die Ausgangslage hat sich verändert», sagt Sportchef Thomas Bickel, «wir haben ihn zurückgeholt. Das ist eine klassische Win-win-Situation.» Am 3. September unterschreibt Pa Modou einen neuen Vertrag.
Mit nur zwei Mannschaftstrainings in den Beinen – er war mit der gambischen Nati unterwegs, wurde gegen Angola jedoch nicht eingesetzt – läuft Pa Modou gleich von Beginn weg auf und schiesst den FCZ in die Achtelfinals. «Das ist ein wunderschöner Moment, und ich bin extrem glücklich. Vor allem für die FCZ-Fans, die sind grossartig. Ich fühle mich hier zu Hause.»
Zu Hause war der Matchwinner auch mal in Wil. Hier hat er sein Abenteuer 2008 in der Schweiz gestartet. «Dass ich das jetzt hier erleben kann, ist schon sehr emotional», sagt er und lässt sich feiern.