Der Mann strahlt heller als die Nachmittagssonne in Rapperswil! «Ein gutes Gefühl», antwortet Jean-Paul Boëtius (22), als er auf seinen Siegtreffer für Basel gegen Underdog Rapperswil-Jona angesprochen wird.
«Meine Mitspieler haben mich immer unterstützt, jetzt konnte ich ihnen etwas zurückzahlen.» Der Treffer ist eine Erlösung. Für Boëtius selbst, der in den ersten vier Meisterschaftsspielen nicht zum Einsatz kam.
Aber auch für den FCB, der zuvor fahrlässig zig Chancen vergibt – und etliche Male am hervorragenden Rappi-Goalie Diego Yanz verzweifelt. Der arbeitet für gewöhnlich als Kleinkindererzieher, nun ärgert er für 90 Minuten Fussballprofis vom Rheinknie.
Dass es am Ende trotzdem nicht reicht, liegt an Boëtius’ sechstem Tor, seit er vor einem Jahr von Feyenoord Rotterdam kam. Ob er nun auch am Samstag gegen Lugano von Beginn an spielt? Oder tut der Holländer das, was er auch in den ersten vier Meisterschaftsspielen tat?
Klar ist: Die momentane Situation ist für Boëtius unbefriedigend, mit Elyounoussi, Bjarnason, Steffen, Callà, Bua und Kutesa hat der FCB sechs weitere Spieler, die auf dem Flügel eingesetzt werden können.
Guckt er sich deshalb nach einem neuen Arbeitgeber um? Hat er Kontakt zu anderen Vereinen? «Dazu kann ich nichts sagen», antwortet Boëtius – und fügt mit einem herzhaften Lachen an: «Wenn in der nächsten Woche Real Madrid anklopft, dann kann ich nicht Nein sagen.»
Die Königlichen werden es nicht sein – auch wenn Boëtius denselben Berater hat wie Real-Star Gareth Bale.