Trotz miesem Cupspiel
In Basel greift das Titelfieber um sich

In Carouge entgeht der FCB knapp dem Cup-Out. Für Trainer Celestini ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft für Grösseres bereit ist. Verteidiger Schmid spürt, wie die Spannung im Team steigt.
Publiziert: 07:50 Uhr
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Aktualisiert: vor 59 Minuten
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Am Ende kann er jubeln: Xherdan Shaqiri feiert den Sieg seines FC Basel bei Etoile Carouge.
Foto: keystone-sda.ch
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Florian RazReporter Fussball

Sie sind dem Teufel gerade noch von der Schippe gesprungen. Eine Halbzeit lang wird der FC Basel vom zweitklassigen Etoile Carouge zerzaust. Erst von der 83. bis zur 87. Minute dreht der Leader der Super League die Partie.

Doch gleich nach Schlusspfiff beginnt Fabio Celestini (49) damit, das Spiel umzudeuten. These: Okay, das war eine richtig schlechte erste Halbzeit. Und ja, nach dem verschossenen Penalty von Xherdan Shaqiri und dem Führungstor der Genfer in Halbzeit zwei glaubt sogar der FCB-Trainer kurz: «Das ist so eine typische Cupnacht, in der du rausfliegst.» Aber dann will er lieber über etwas anderes reden: «Diese Mannschaft ist eine Einheit, für die ein Spiel erst beendet ist, wenn es zu Ende ist.»

Kevin Carlos findet sich selber schlecht – und trifft zweimal

Ein mieses Cupspiel soll dem FCB also Rückenwind im Meisterrennen geben. «Ja», sagt Celestini, «dieses Spiel kann uns helfen. Weil wir bis zur letzten Sekunde alles versucht haben. Und weil ich jetzt weiss, dass die Spieler den nötigen Glauben haben. Sonst drehen sie dieses Spiel nicht mehr.»

Dann erzählt Celestini von Kevin Carlos (23), dem FCB-Stürmer, dem lange gar nichts gelingt. Und der schliesslich als Doppeltorschütze in den Bus steigt. Als Carlos nach dem Spiel mit seinem Trainer redet, beschreibt er seine eigene Leistung mit einem Fäkalwort. «Ja», findet Celestini, «aber am Ende schiesst er seine Tore, weil er auf dem Feld fokussiert bleibt.»

So steht der FCB im Cup-Halbfinal, während der FC Lugano beim drittklassigen FC Biel die Segel gestrichen hat. Ein weiterer Schritt in Richtung eines möglichen Titels ist getan. Celestini hat schon vor dem Auftritt am Genfersee davon geredet, der FCB könne «unglaubliche zweieinhalb Monate» erleben.

«Das braucht es, um Grosses zu erreichen»

In Basel greift das Titelfieber um sich. Zwar hütet sich jeder, die Wörter Cupsieg oder Meistertitel in den Mund zu nehmen. Aber Dominik Schmid (26) erzählt in Carouge davon, wie diese spezielle Atmosphäre eines sich immer weiter zuspitzenden Titelkampfs auf die Mannschaft übergreift. «Jeden Tag», sei das zu spüren, sagt der FCB-Verteidiger. Daran, wie das Trainerteam die Spieler antreibe. Aber auch im Umgang innerhalb des Teams.

«Man merkt, dass eine leichte Spannung in der Luft liegt», sagt Schmid, «und die braucht es, wenn man Grosses erreichen will.»

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