Wer erinnert sich nicht an das Jahrhundert-Spiel im Cup! GC gegen den FC Zürich, März 2004, 6:5 nach Verlängerung. GC, der Hardturm und Trainer Geiger sind komplett aus dem Häuschen. Doch im Final folgt die grosse Ernüchterung. Die Hoppers verliert gegen den späteren Absteiger und Nobody FC Wil. Unfassbar. Und einen kostet die Schlappe den Job: Geiger muss bei den Hoppers gehen.
«Das ist meine letzte Erinnerung an GC», sagt der heutige Coach von Servette, der den kecken Aufsteiger auf Platz vier geführt hat. «Und es ist natürlich keine gute.»
Mit GC historisches erreicht
Mit den Zürchern verbinden Geiger auch andere Souvenirs. Jene als Spieler. «GC ist ein Teil von mir - ist in mir drin», sagt er. Zum Beispiel wegen der Qualifikation für die Champions League 1995. Es war das erste Mal, das sich ein Schweizer Klub in die Belle-Etage des europäischen Fussballs hieven konnte. «Zu Hause spielten wir gegen Maccabi Tel Aviv nur 1:1. Doch in Israel siegten wir 1:0 und waren drin. Das wer ein unglaublich emotionaler Moment», erinnert sich Geiger.
Zu GC geholt hatte ihn ein gewisser Erich Vogel. «Er rief mich an und sagte mir, er brauche dringend einen Routinier. Er böte mir einen Zweijahres-Vertrag als Spieler und danach einen Vertrag für zwei Jahre als Trainer an.» Die Rechnung ging für GC auf. Mit Libero Giger qualifizierte man sich für die Königsklasse, holte 1996 den Titel und erneut das Ticket für die Champions League. Und Trainer Geiger wurde nach nur einem Jahr an der Spitze der U21 neuer NLA-Coach bei Xamax.
«GC ist bald zurück»
Zurück in die Gegenwart, in welcher Servette vor ein paar Monaten noch in der Challenge und GC in der Super League spielte. Nun haben sich die Wege der beiden höchstdekorierten helvetischen Klubs gekreuzt. GC ist unten, Servette oben: «Das ist irgendwie schon merkwürdig», sagt Geiger. «Aber es wird nicht für lange Zeit sein. Die Liga wird intelligent genug sein, die Super League auf zwölf Mannschaften aufzustocken. Und dann ist auch GC schnell wieder da, wo es hingehört.»
Attraktiver Fussball in Servette
Im Moment aber hat Servette die Nase vorne. Und mischt mit seinem gesunden Offensivstil die oberste Liga auf. «Was wir bisher erreicht haben, ist gut», sagt Geiger ohne jeglichen Anflug von Euphorie. «Das Positivste ist, dass wir gemerkt haben, dass wir unseren offensiven Spielstil nicht ändern müssen. Wir gehen mit reichlich Frechheit in die Spiele und haben den Elan des Aufstiegs noch drin. So geht das auf.»
Das wird im Cup-Kracher gegen GC, wenn ein Team mit zwei Sternen auf der Brust wie GC (für mindestens zwanzig Titel) auf ein Team mit einem Stern (mindestens zehn Titel) auf dem Trikot stösst, kein bisschen anders sein. In der Vorbereitung trafen sich die Klubs zu einem Test, bei welchem sich die «Grenats» mit 1:0 durchsetzten. Geiger: «Die Fetzen flogen gehörig! GC gegen Servette ist nicht irgendein Spiel im Schweizer Fussball. Nicht in einem Freundschaftsspiel und schon gar nicht in einem Sechzehntel-Final des Cups. Nie»