Das Spiel
Einige FCB-Fans haben nach 80 Minuten genug gesehen und verlassen vorzeitig enttäuscht den St. Jakob-Park. 0:2 liegen die Bebbi zu diesem Zeitpunkt zurück. Das Cup-Abenteuer 2023/24 scheint für die Mannschaft von Fabio Celestini im Viertelfinal zu enden. Doch dann, aus dem Nichts, schlägt Thierno Barry doppelt zu. Ein Schuss mit rechts – 1:2 (81.). Ein Kopfball – 2:2 (83.). Der formstarke Franzose Barry, von Celestini zur Pause eingewechselt, rettet den FCB, der zuvor nur zu einer Top-Chance (Djordje Jovanovic/64.) gekommen ist, mit seinen zwei Toren in die Verlängerung.
Zwei Treffer in der regulären Spielzeit gelingen auch Zan Celar. Weil sich die Abwehr des Heimteams in der Startviertelstunde derart stümperhaft anstellt, stürmt der Lugano-Angreifer zweimal auf Goalie Marwin Hitz zu. In der sechsten Minute trifft Celar für die arg dezimierten Tessiner zum 1:0, in der 13. Minute wird der Slowene von Adrian Barisic im Strafraum von den Beinen geholt. Wegen Luca Cibellis Penaltypfiff kochen die Basler Fans vor Wut, doch die Entscheidung des Schiedsrichters ist vertretbar. Celar verwandelt den Elfmeter sicher zum 2:0 (15.) – eine komfortable Führung, die der Vorjahresfinalist erst in der Schlussphase aus der Hand gibt.
Die Verlängerung bringt keine Entscheidung. Die beste Chance hat Lugano: Hitz kratzt eine Flanke von Yanis Cimignani, die keinen Abnehmer findet, von der Linie (102.). Es kommt, wie es kommen muss: Penaltyschiessen – Nervenkrimi am Mittwochabend. Als zweiter FCB-Schütze läuft Fabian Frei an. Der Routinier verschiesst – weil er wegrutscht! Mehr Pech geht nicht. Und kurz danach ist das Basler Out Tatsache. Lugano-Torhüter Amir Saipi pariert den Schuss von Dominik Schmid und setzt dem Cup-Thriller ein Ende.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Dominik Schmid: «In der ersten Halbzeit haben wir zum Teil unterirdisch gespielt. Haben uns fast in die Einzelteile zerlegen lassen. Sicher, die zweite war dann positiv. Da haben wir dann bis zur 120. Minute ein Superspiel gezeigt. Umso mehr schade, dann so zu verlieren.»
Fabio Celestini: «Ich habe keine Erklärung für die erste Halbzeit. Wiederholt in diesem Jahr fehlte da die Energie. In der zweiten Halbzeit hat man dann gesehen, dass das Team kämpft. Wir schaffen es vom 0:2 zum 2:2, probieren zu gewinnen, schaffen auch fast das 3:2. Das ist ein gutes Signal, dass das Team zurückkommen kann. Es ist da, kann kämpfen, auch wenn es dann nicht gut gekommen ist.»
Zan Celar: «Am Ende war es schwierig, von aussen zuzuschauen, es war ein langes Spiel. Aber das war sehr wichtig, dass wir gewonnen haben. In der ersten Halbzeit waren wir sehr stark, hatten alles unter Kontrolle. In der zweiten wurden sie dann besser.»
Der Beste
Jonathan Sabbatini. Steht mit seinen beiden Traumpässen auf Celar am Ursprung der beiden frühen Lugano-Tore. Beeindruckend, was der Tessiner Captain mit 35 Jahren noch immer abliefert – und das über 120 Minuten. Verwandelt im Penaltyschiessen eiskalt.
Der Schlechteste
Albian Ajeti. Der verlorene Sohn darf zum ersten Mal seit seiner Winter-Rückkehr nach Basel von Beginn an ran. Bereits zur Pause bricht FCB-Trainer Fabio Celestini das Experiment ab und lässt den komplett unsichtbaren Ajeti in der Kabine.
Das gab zu reden
An dieser Szene scheiden sich die Geister. Celar entwischt nach einer Viertelstunde zum zweiten Mal der FCB-Abwehr. Schmid kann zwar noch retten, überrascht mit seinem Klärungsversuch aber auch Mitspieler Barisic. Der berührt zunächst zwar den Ball, räumt dann aber Celar ab. Schiedsrichter Cibelli zeigt sofort auf den Punkt. Vom Basler Publikum gibts ein Pfeifkonzert, vertretbar ist der Entscheid aber dennoch.
So gehts weiter
Nach dem Cup-Viertelfinal ist vor der 26. Super-League-Runde. Basel misst sich am Samstag zu Hause mit Lausanne-Sport (20.30 Uhr), Lugano ist am Sonntag in Luzern (14.15 Uhr) im Einsatz.
St. Jakob-Park, 17'975 Fans, SR: Cibelli.
Tore: 6. Celar (Sabbatini) 0:1. 15. Celar (Penalty) 0:2. 81. Barry (Frei) 1:2. 83. Barry (Beney) 2:2.
Aufstellung Basel: Hitz; Vouilloz, Barisic, Frei, Schmid; Avdullahu (116. Xhaka), Kacuri (46. Veiga); Dräger (61. Jovanovic), Sigua (46. Malone), Kade (74. Beney); Ajeti (46. Barry).
Aufstellung Lugano: Saipi, Hajrizi, Mai (46. El Wafi), Hajdari; Cimignani (106. Espinoza), Sabbatini, Mahmoud (114. Przybylko), Valenzuela; Macek (72. Bislimi), Bottani (61. Mahou); Celar (72. Vladi).
Gelb: 14. Barisic, 26. Hajdari, 27. Schmid, 28. Sigua (alle Foul) 54. Hajrizi (Unsportlichkeit), 70. Sabbatini, 92. Vouilloz, 113. Avdullahu, 117. Beney (alle Foul).
Bemerkung: 64. Lattenkopfball von Jovanovic.
St. Jakob-Park, 17'975 Fans, SR: Cibelli.
Tore: 6. Celar (Sabbatini) 0:1. 15. Celar (Penalty) 0:2. 81. Barry (Frei) 1:2. 83. Barry (Beney) 2:2.
Aufstellung Basel: Hitz; Vouilloz, Barisic, Frei, Schmid; Avdullahu (116. Xhaka), Kacuri (46. Veiga); Dräger (61. Jovanovic), Sigua (46. Malone), Kade (74. Beney); Ajeti (46. Barry).
Aufstellung Lugano: Saipi, Hajrizi, Mai (46. El Wafi), Hajdari; Cimignani (106. Espinoza), Sabbatini, Mahmoud (114. Przybylko), Valenzuela; Macek (72. Bislimi), Bottani (61. Mahou); Celar (72. Vladi).
Gelb: 14. Barisic, 26. Hajdari, 27. Schmid, 28. Sigua (alle Foul) 54. Hajrizi (Unsportlichkeit), 70. Sabbatini, 92. Vouilloz, 113. Avdullahu, 117. Beney (alle Foul).
Bemerkung: 64. Lattenkopfball von Jovanovic.