Steffen erst mit Tätlichkeit, dann mit Traumtor
Basel kegelt den FCZ raus und steht im Halbfinal

In einem emotionsgeladenen Viertelfinal-Kracher dreht der FC Basel einen frühen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg und wirft den FCZ aus dem Schweizer Cup. Renato Steffen fällt in der ersten Halbzeit mit einer Tätlichkeit auf, in der zweiten mit einem Traumtor.
Publiziert: 02.03.2017 um 22:21 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:36 Uhr
«Eine unglückliche Aktion»
3:14
FCB-Steffen nach seiner Tätlichkeit:«Eine unglückliche Aktion»
Raphael Bischof und Stefan Kreis

Das Spiel:
Was für eine Startphase im Joggeli! Aussenseiter Zürich führt schon nach 126 Sekunden, Basel gleicht mit der ersten echten Chance nach exakt zwanzig Minuten aus. Die Intensität ist hoch, die Aggressivität auch. Bissige Zweikämpfe sind die Folge, Emotionen hüben wie drüben. Der FCB ist nach dem Ausgleich aber die bessere Mannschaft. Janko (23.) köpfelt an die Latte, Lang trifft kurz vor der Pause spektakulär zur Führung. Halbzeit 2 beginnt der FCZ vorsichtiger, Basel hingegen spielt das Ding trotz Xhaka-Platzverweis (56.) souverän runter, stellt gar noch auf 3:1 und zieht in den Cup-Halbfinal ein. Titelverteidiger Zürich ist out.

Die Tore:
0:1, 3. Minute | Lang klärt in der Abwehr nur bis zu Oliver Buff, dieser schiesst erst Kollege Dwamena ab, beim zweiten Versuch netzt er aber ein. Die Führung ist aber hoch umstritten. Dwamena steht beim zweiten Buff-Hammer im passiven Abseits. Solche Tore wurden auch schon aberkannt – der FCZ im Glück!

1:1, 20. Minute | Lang mit der messerscharfen, punktgenauen Flanke auf den Kopf von Marc Janko. Der Ösi-Sturmtank köpfelt zum Ausgleich ein.

2:1, 44. Minute | Freistoss Zuffi, die Zürcher klären nur bis zu Michael Lang. Der hält aus ultraspitzem Winkel drauf und düpiert Vanins. Der FCZ-Goalie sieht gar nicht gut aus.

3:1, 75. Minute | Yapi mit dem Ballverlust. Fransson bedient Steffen. Dieser läuft in Robben-Manier ins Zentrum, zimmert das Ding aus 16 Metern ins Lattenkreuz. Schöne Kiste!

Das gab zu reden:
7. Minute: FCB-Flügelflitzer Renato Steffen tritt seinem Gegenspieler Cédric Brunner in die Weichteile. Und was macht Schiri Alain Bieri? Er belohnt Steffen mit Gelb. Glück für den Nationalspieler, der in der zweiten Hälfte zum Matchwinner wird.

Hier tritt Steffen FCZ-Brunner in die Weichteile
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Cup-Kracher Basel-Zürich:Hier tritt Steffen FCZ-Brunner in die Weichteile

56. Minute: Gelb-Rot für Taulant Xhaka. Der FCB-Terrier – gelb-vorbelastet – nimmt im Zweikampf mit Winter viel Risiko. Er trifft mit gestrecktem Bein Ball und Gegner. Bieri zückt die Ampelkarte.

Stimmen:
Renato Steffen
zu SRF: «Es war ein hektisches Spiel. Emotionen gehören dazu. Man muss die Spieler auch mal spielen lassen.» War die Intervention gegen Brunner eine Rote Karte? «In der Verlangsamung kann man es schon so sehen.»

Alain Nef: «Renato macht viel Theater. Aber man hat auch gesehen, wie wichtig er für seine Mannschaft ist.»

Der Beste: Michael Lang. Ein Goal, ein Assist. Der Ex-Hopper ist der Matchwinner. 

Der Schlechteste: Andris Vanins. Beim 2:1 muss er die Ecke zu machen, dieser Ball darf da nicht durch. 

So gehts weiter:
Basel steht wie Sion, Luzern und Winterthur in den Cup-Halbfinals. Diese gehen am 5. April über die Bühne. Für Zürich ist mit dieser Niederlage die Titelverteidigung futsch.

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