Es sind Szenen, die das FCL-Gemüt erhitzen. Am Dienstagabend verliert Luzern den Cup-Halbfinal gegen Thun vor heimischer Kulisse trotz Überlegenheit 0:1. Der Siegestreffer der Berner Oberländer durch Roy Gelmi fällt kurz vor Schluss.
Nach Schlusspfiff gehen die Diskussionen in der Swissporarena dann so richtig los. Gelmis Tor soll irregulär sein, weil Sorgic zuvor im Abseits gestanden habe. Schiri-Boss Daniel Wermelinger analysiert einen Tag nach dem Cup-Fight die Situation und klärt gegenüber BLICK auf: «Man kann es drehen und wenden, wie man will: Hier liegt ein Fehler des Schiedsrichterteams vor. Das Tor hätte nicht zählen dürfen, da Salanovic den Ball zu Sorgic spielt, der im Abseits steht.»
Die Situation sei aber extrem schwierig zu beurteilen gewesen. Wermelinger: «Es war sehr unübersichtlich und der Schiedsrichter war auf Zibung fokussiert wegen eines möglichen Fouls am Torhüter.»
Schiedsrichter Adrien Jaccottet, der die Partie sonst gut unter Kontrolle hatte, kann man somit keinen grossen Vorwurf machen. Auch, weil Experten und Journalisten gar nach der x-ten Wiederholung nicht sicher waren, ob das Tor hätte zählen dürfen oder nicht.
Hands von Sutter oder nicht?
Schon in der ersten Halbzeit stand Jaccottet im Mittelpunkt. Thun-Verteidiger Nicola Sutter springt der Ball nach einer Sidler-Flanke an die Hand. Auch hier hat Schiri-Boss Wermelinger eine klare Meinung: «Eine ganz knifflige Aktion. Es ist klar, dass ein Handspiel von Sutter vorliegt.» Aber: «Sutter zieht die Hand, bevor der Arm getroffen wird, sogar noch leicht zurück. Damit ist die Absicht eindeutig zu verneinen. Wir stützen hier den Entscheid des Schiedsrichters, der das Spiel weiterlaufen lässt.»
Egal ob Fehlentscheid oder nicht: Luzern ist draussen, Thun steht am 19. Mai im Stade de Suisse im Cupfinal.
Schiri-Boss Wermelinger: «Der VAR hätte korrigierend eingreifen können. Wir sind sehr dankbar, wenn wir ab nächster Saison darauf zurückgreifen dürfen.» Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.