Vor drei Jahren hat er acht Millionen Franken innert 30 Minuten aufgetrieben – und damit die Insolvenz beim FC Servette abgewendet. Didier Fischer, seit 2015 der Präsident der Granatroten, die Rettung Servettes. Er, der studierte Agronom, der einst eine Schnapsbrennerei geführt hat, ehe er sich im Weinhandel probierte, ist heute ein in Genf gut vernetzter, reicher Unternehmer. Ein Macher, der ein Herz für soziale Projekte hat. Ambitioniert, leidenschaftlich, aber trotzdem Realist. «Der Weg in die Super League ist für uns alternativlos», sagte er zur «NZZ». «Mehr Zuschauer sind kein Ziel, es ist eine Konsequenz», denn Erfolg bringe Vertrauen, äusserte er sich im «Tages-Anzeiger».
Servette, der Traditionsklub aus Genf. Ein Verein mit einer erfolgreichen, wunderbaren Vergangenheit. 17-facher Meister. Weltklassespieler wie Christian Karambeu, Oliver Neuville, Sonny Anderson oder Karl-Heinz Rummenigge trugen schon das granatrote Trikot. 2005 aber kam das jähe Ende des Erfolgs. Servette ging in Konkurs, wurde am grünen Tisch in die 1. Liga relegiert. Seither sumpfen die Genfer – mit Ausnahme zweier Saisons (11/12 und 12/13) – in den tieferen Spielklassen umher. Von einem Schuldenberg über 11 Millionen Franken war einst die Rede. Nur 10 Jahre später, 2015, stand Servette wieder am finanziellen Abgrund. Unehrliche «Investoren» hatten diesen stolzen Klub beinahe ganz zugrunde gerichtet.
Nur beinahe. Denn dann kam Fischer. Noch sind die Romands zwar nicht zurück in der höchsten Spielklasse. Aber dank dem Unternehmer, der übrigens schon in Sambia und in der Elfenbeinküste gelebt hat, fand der Verein nach turbulenten Jahren endlich wieder zu finanzieller Stabilität. Sportlich arbeitete Servette schon vor Fischers Zeit einwandfrei. Unter anderen entstammen die Nati-Spieler François Moubandje, Denis Zakaria oder Kevin Mbabu der Genfer Talentschmiede.
Und heuer? «Um den Aufstieg zu kämpfen, ist das einzige Ziel, das man haben kann», wird Fischer in der «Tribune de Genève» zitiert. Gestartet sind die Genfer in die aktuelle Saison aber durchschnittlich. Drei Siege, drei Pleiten. «Ich sehe eine einheitliche und seriöse Gruppe. Das macht Spass», bleibt Fischer gelassen.
Heute kehrt Servette auf die grosse Fussballbühne zurück. Im Cup ist Super-Ligist Luzern zu Gast (17.30 Uhr). Ein grosses Fussballfest mit vielen Zuschauern wird erwartet. Und wer weiss, vielleicht feiert der Traditionsklub ja endlich auch erfolgstechnisch sein Comeback.
16 Uhr: Echallens (1.) – Basel (SL)
16 Uhr: Red Star ZH (1.) – Cham (PL)
17.30 Uhr: Servette (ChL) – Luzern (SL)
17.30 Uhr: Wohlen (PL) – Wil (ChL)
17.30 Uhr: Bellinzona (PL) – Winterthur (CHL)
19 Uhr: Breitenrain (PL) – Zürich (SL)
19 Uhr: Schaffhausen (ChL) – Young Boys (SL)
19.30 Uhr: Azzurri 90 Lausanne (1.) – Lugano (SL)
16 Uhr: Echallens (1.) – Basel (SL)
16 Uhr: Red Star ZH (1.) – Cham (PL)
17.30 Uhr: Servette (ChL) – Luzern (SL)
17.30 Uhr: Wohlen (PL) – Wil (ChL)
17.30 Uhr: Bellinzona (PL) – Winterthur (CHL)
19 Uhr: Breitenrain (PL) – Zürich (SL)
19 Uhr: Schaffhausen (ChL) – Young Boys (SL)
19.30 Uhr: Azzurri 90 Lausanne (1.) – Lugano (SL)