Oldie oder Stammgoalie: Wer steht am Mittwoch im YB-Tor?
Ist Wölfli gut genug als Cup-Goalie?

Marco Wölfli war der Cup-Goalie von YB diese Saison. Steht er auch im Viertelfinal in Luzern zwischen den Pfosten? Nichts scheint unsicherer als das!
Publiziert: 05.03.2019 um 18:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2019 um 08:59 Uhr
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Marco Wölfli ist der Cup-Goalie von YB diese Saison.
Foto: Keystone
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Alain KunzReporter Fussball

Was genau soll ich antworten? Diese Frage scheint man aus dem Gesicht von YB-Coach Gerry Seoane herauslesen zu können, als es darum geht zu wissen, ob wieder Wölfli spielt. Dann sagt der Luzerner: «Ich gebe die Aufstellung nie preis!» Aber Wölfli war doch bisher der Cup-Goalie? «Nein. Er hat die drei Cupspiele gemacht, ja. Aber er hat auch in der Champions League gespielt. Wir haben nie gesagt, Marco sei der Cup-Goalie.»

Gleichwohl hat Seoane im Kopf, wer spielen wird. «Klar habe ich das.» Und die Spieler? Wissen die das schon? «Nein. Ich habe es den Goalies noch nicht gesagt», so Seoane. Das war am Montagmittag. «Manchmal teile ich es jemandem eine Woche vorher mit, dass er spielt. Manchmal fünf Stunden vor Kickoff.»

Analysiert man die Antworten, deutet vieles darauf hin, dass ab sofort Stammgoalie David von Ballmoos zwischen den Cup-Pfosten steht. Fehlt also das Vertrauen in Wölfli ein wenig? Seoane: «Wir haben vollstes Vertrauen in all unsere Spieler. Schliesslich haben wir ein Superkader.»

Die bisherigen Cup-Einsätze von Wölfli waren höchst dramatisch. Und er selber zwei Mal entscheidend:

  • In Biel geht alles drunter und drüber. In der 86. Minute schiesst der Erstligist das 2:1. Die Tissot-Arena steht Kopf! Es ist fast vorbei. 95. Minute. Ein letzter Corner, bei dem die Bieler heftig reklamieren, dass es keiner gewesen sei. Wölfli ist mit nach vorne geeilt. Und tatsächlich: Er kommt an den Ball, köpfelt in Richtung Tor, wo Ngamaleu die Latte trifft und Garcia den Abpraller versenkt. Und in der 120. Minute bucht Hoarau das 3:2 und erspart YB die Penalty-Lotterie.
  • Auch in Schaffhausen kommt es zu einem verrückten Spiel. In der 87. Minute markiert Ngamaleu das 2:1. Doch in der 98. gleicht Schaffhausen aus, obwohl nur vier Nachspielminuten angezeigt waren. Diesmal ist es Camara, der YB vor der Kurzentscheidung bewahrt. Mit einem Tor in der 123. Minute. Und Wölfli? Ohne mehrere Big Saves des Oldies wäre für YB in der Nordostschweiz Feierabend gewesen…
  • Zuletzt ist der Grenchner beim glanzlosen 1:0 bei Promotion-League-Klub Stade Nyonnais arbeitslos. Er spielte 19 Jahre nach seinem Debüt im YB-Dress als 17-Jähriger im Wankdorf wieder gegen jenen Klub, gegen den alles begann: Nyon.

Wölfli oder Von Ballmoos? Es wird nur einen geben.

«Wichtig, mal ohne Verlängerung weiterzukommen»
3:39
YB-Wölfli nach Pflichtsieg in Nyon:«Wichtig, mal ohne Verlängerung weiterzukommen»
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