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Reto Ziegler nach Halbfinalqualifikation:«Es tut gut, denn wir mussten viel Kritik einstecken»

Um 18.04 Uhr ist der Cup-­Mythos Sion um ein denkwürdiges Kapitel reicher. Soeben hat Pa Modou in einem irren Spiel den entscheidenen Penalty verwandelt, seine Mitspieler begraben den Verteidiger unter einem rot-weissen Haufen!

«Ein verdienter Sieg», sagt ein euphorisierter Sion-Captain Xavier Kouassi, sein Blick schweift nach oben. «Gott hat gewollt, dass wir gewinnen!»

Dabei scheint der Allmäch­tige vor allem gegen Ende der regulären Spielzeit nicht auf der Seite der Walliser zu stehen. Unfassbar, dass Sion in den Schlussminuten noch eine Zwei-Tore-Führung verspielt und elf Tage vor Heiligabend Weihnachtsgeschenke verteilt.

Erst sieht Sion-Goalie Andris Vanins (35) nach einem Elneny-Freistoss älter aus, als er ist. Dann verschuldet Léo Lacroix auf dilettantische Weise einen Foulpenalty, den Marc Janko versenkt. Verlängerung.

«Da waren wir näher dran am 3:2», so FCB-Coach Urs Fischer. Aufgrund der Leistung beider Mannschaften wäre ein Sieg der Basler aber der wohl unverdienteste seit langer Zeit gewesen.

Weil aber Bjarnason und Samuel im Penaltyschiessen nur die Latte treffen, wird Sion seinem Ruf als Cup-Monster (13 Titel) wieder einmal gerecht.

«Wir werden sie fressen», sagte FCB-Terrier Taulant Xhaka vor dem Spiel und versprach eine Reaktion auf die deftige 0:3-Pleite im letzten Cupfinal. Er hat die Rechnung ohne die hungrigen Walliser gemacht.

Somit werden die Basler die traditionsreiche Sandoz-Trophäe nach drei verlorenen Cupfinals auch in dieser Saison nicht holen. Liegt gar ein Cup-Fluch auf dem FCB?

«Nein, man muss das in einem grösseren Rahmen sehen. Wir sind in den letzten zwölf Jahren neun Mal im Cupfinal gestanden und haben sechs gewonnen. Solche Niederlagen gibt es halt, ich kann mich an ein Spiel in Thun erinnern, als wir ebenfalls im Penaltyschiessen gescheitert sind», sagt Präsident Bernhard Heusler. Sein FCB bleibt somit auf elf Cupsiegen.

Sion hingegen hat die Möglichkeit, in dieser Saison zum 14. Mal zu triumphieren. Geht es nach Sion-Boss Christian Constantin, wird das auch passieren.

«Schliesslich», so CC, «sind mit YB, GC und Basel die drei stärksten Mannschaften der Liga nicht mehr dabei.»