Zapfenstreich – In den wilden 90ern sahen die Walliser Cuphelden drei Tage lang kein Kopfkissen. Wie der damalige Goalie Stephan Lehmann bekennt. Und heute? «Um ein Uhr war ich zu Hause», sagt Verteidiger-Hüne Léo Lacroix. Immerhin: Der Ur-Sittener Michael Perrier zog mit ein paar Kumpels dann noch etwas länger um die Häuser. Erstaunlich: Nach der Party war nichts organisiert. Die Spieler waren ab 0.15 Uhr der freien Wildbahn ausgesetzt, wie CC zu sagen pflegt.
Ehrenrunde – Apropos wild: So ging es auf der Place de la Planta zu und her. Lange hatten die Fans – waren es 8000? 10 000? – warten müssen. Der Teamcar steckte im Stau. Vincent Rüfli drehte zwischen den stillstehenden Autos eine Ehrenrunde mit Pokal. Und für die 500 Meter vom Bahnhof auf die Planta brauchte der offene Lastwagen eine Dreiviertelstunde! Als die Party vorüber war, wurde der Pokal vor den hysterischen Fans in Sicherheit gebracht. Im nahen Polizeiposten.
Hinkefuss – Anderntags, das Hotel von Sion-Präsident Christian Constantin in Martigny. Um 13 Uhr steigt das offizielle Cupfinal-Essen. Wirklich verkatert sieht kaum einer aus. Elsad Zverotic humpelt mit dick einbandagiertem Knöchel daher. «Es passierte nach zehn Minuten. Nach siebzig waren die Schmerzen höllisch.» Bänderriss? «Das wird nun in der Nati untersucht», sagt der Montenegriner.
Medaille – Ohne Medaille und in fast denselben Badeschlarpen wie Zverotic schlurft Vero Salatic daher. 30 Medaillen stellt der Verband den Teams zur Verfügung. «Als ich zur Pokalübergabe ging, waren alle schon weg», erklärt Vero. «Aber kein Problem: Der Verband liefert sie nach.»
Südkoreaner – Am Präsidenten-Tisch Constantin sitzen zwei Südkoreaner. Will CC den Klub verkaufen? Njet. Der eine Herr ist der Schwiegersohn des Bosses von Weltkonzern Samsung. Er leitet den Sportbereich der Firma.