Final-Trainer über Helden und Erfolge
FCB-Koller und Thun-Schneider im Cup-Kreuzverhör

Heute um 14 Uhr steigt in Bern der Cupfinal! Basel-Trainer Marcel Koller (58) und Thun-Coach Marc Schneider (38) über die Cup-Helden ihrer Jugend, eigene Cup-Erfolge und mögliche Siegesfeiern.
Publiziert: 19.05.2019 um 10:10 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2019 um 11:14 Uhr
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FCB-Trainer Marcel Koller trifft im Cupfinal auf ...
Foto: freshfocus
Martin Arn und Stefan Kreis

Der Cup-Held meiner Jugend
Marcel Koller: Karli Odermatt. Er war damals – ich war vielleicht sechs, sieben, acht Jahre alt – der grosse Spieler in der Schweiz, beim FCB, und er war voll im Saft. Es war grossartig, ihm zuzuschauen.
Marc Schneider: Da kann ich leider keinen nennen. Logisch habe ich schon als Kind jeden Cupfinal geschaut. Mein Held ist der Cupfinal an sich.

Meine schlimmste Cup-Pleite als Spieler
Koller: Die Finalniederlage mit GC gegen Lugano im Jahr 1993. Wir verloren das Spiel 1:4. Das war eine sehr schmerzhafte Niederlage.
Schneider: Das war an einem kalten Abend im März 2004. Ich spielte damals für den FCZ. Im Halbfinal hiess der Gegner GC. Ein total verrücktes Spiel: Wir führten 2:0, 3:1, 4:2, dann sogar 5:2. Dann ein Platzverweis gegen uns, GC schiesst 3 Tore in 7 Minuten und gewinnt nach Verlängerung 6:5.

Meine schlimmste Cup-Pleite als Trainer
Koller: Mit dem 1. FC Köln verloren wir im DFB-Pokal 2003/2004 im Achtelfinale gegen den unterklassigen Gegner Greuther Fürth. Nach Elfmeterschiessen. Ich habe vor dem Elfmeterschiessen diverse Spieler gefragt, ob sie antreten möchten, aber keiner wollte so richtig, und schlussendlich musste ich die Spieler selber bestimmen. Das kam nicht gut heraus.
Schneider: Einfache Frage! Das war vor eineinhalb Jahren, als wir gegen den FCZ 3:4 verloren. Wir führten früh 2:0, später 3:1 und kassierten in den Schlussminuten und der Nachspielzeit noch drei Tore.

Meine schönste Cup-Feier als Spieler
Koller: Das war nach dem Wiederholungsspiel 1983, als wir gegen Servette 3:0 gewonnen haben. Im Hinspiel spielten wir 2:2 unentschieden, da war Servette eigentlich besser. Es war der erste Cupsieg für GC nach vielen Jahren.
Schneider: Nach dem gewonnenen Cupfinal mit dem FCZ gegen Luzern 2005. Beim 3:1 erzielte ich den ersten Treffer.

Meine schönste Cup-Feier als Trainer
Koller: Die kommt hoffentlich am 19. Mai.
Schneider: Das war nach dem Halbfinalsieg in Luzern. Obwohl wir da eigentlich nur auf dem Feld mit den Fans kurz gefeiert haben. Auf der Rückreise war die Stimmung gut, aber nicht ausgelassen.

Mein bestes Cup-Spiel
Koller: Da kann ich eigentlich keines herauspicken. Wenn du den Cup gewinnst, ist das jedes Mal ein unglaublich tolles Gefühl.
Schneider: Auch da denke ich gerne an das Endspiel 2005 zurück. Obwohl mir auch im Halbfinal gegen YB schon ein sehr gutes Spiel gelungen war.

Dieses Ritual habe ich vor dem Cupfinal
Koller: Ich gehe in einen Cupfinal wie in jedes andere Spiel auch. Es gilt, die Mannschaft optimal vorzubereiten und einzustimmen. Die Abläufe bleiben aber grundsätzlich gleich.
Schneider: Keines!

So werde ich mein Gegenüber nach dem Cupfinal trösten
Koller: Ich würde ihm sicher die Hand geben und ihn aufmuntern – aber in dem Moment, wo du den Cup gewinnst, bist du in deinen eigenen positiven Emotionen und denkst nicht als Erstes an dein Gegenüber.
Schneider: Das ist nun wirklich das Allerletzte, worüber ich mir heute schon Gedanken machen würde.

So werde ich den Cupfinal feiern
Koller: Zusammen mit Rot-Blau, mit der Mannschaft, dem Klub und den Fans. Ich hoffe, es gibt ein tolles Fest, wenn wir den Pokal gewinnen.
Schneider: Mit den Spielern und unseren Familien.

Dieser Person werde ich den Cup-Sieg widmen
Koller: Meiner Frau.
Schneider: Meinem vor viereinhalb Jahren verstorbenen Vater, der mich immer unterstützt hat.

Mein Gegenüber kann besser als ich ...
Koller: … Bärndüütsch.
Schneider: Ich habe Marcel Koller in dieser Saison zum ersten Mal gesehen und kenne ihn kaum. Er hat sicher mehr Erfahrung als ich und hat auf nationaler und internationaler Ebene Erfolge gefeiert.

Ich kann besser als mein Gegenüber ...
Koller: … die Züri-Schnurre.
Schneider: Ich masse mir nicht an zu sagen, dass ich etwas besser könnte als Marcel Koller.

So mache ich mich und meine Spieler auf den Cupfinal heiss
Koller: Mit einem warmen Mittagessen.
Schneider: Ich werde sicher etwas Spezielles machen, das unseren Spielern hoffentlich den letzten Motivationskick gibt, sodass wir mit Herz und Leidenschaft auf den Platz gehen.

Mein Resultat-Tipp
Koller: Einen Tipp möchte ich keinen abgeben – aber wir spielen auf Sieg und möchten den Pokal nach Basel holen!
Schneider: Wir gewinnen! Wir sind überzeugt, dass wir den ersten Titel der Klubgeschichte nach Thun holen.

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