Es läuft die 6. Minute der Verlängerung, in einem Fight, der an Fehlern fast nicht zu überbieten ist. Und dann kommt der entscheidende Fehltritt. GC-Innenverteidiger Gülen, überraschend mit Wüthrich anstelle von Routinier Grichting in der Innenverteidigung, verspekuliert sich gegen Etoundi. Der FCZ-Stürmer sagt Danke, Querpass zum 19-jährigen Rodriguez. Der jüngste der drei kickenden Rodriguez-Brüder netzt ein. Drei Tage zuvor hat St. Gallens Roberto Rodriguez mit seinem Elfer in der 90. Minute GC den ersten Sieg unter Trainer Tami vermasselt. Robi schoss zum 1:1 ein.
Gestern trifft wieder ein Rodriguez. Zum 1:0 gegen GC! 46 Jahre musste der Klub vom Schlachthof auf diese Sternstunde warten. 6 (!) Cupspiele in Serie gewann der ungeliebte Stadtrivale. Unvergessen die 5:6-Pleite des FCZ (nach 5:2-Führung) gestern vor 11 Jahren und 1 Tag. Auch diese Schmach ist getilgt.
Der Cupsieger von 2014 schlägt den Pokal-Gewinner von 2013 und ist im Halbfinal.
Der FCZ könnte schon in der ersten Minute in Front gehen. Aber Etoundi scheitert aus drei Metern. GC-Cup-Goalie Davari wäre ohne Chance gewesen.
GC-Trainer Pierluigi Tami macht wegen des Meisterschafts-Abstiegskampfs einen Tanz auf der Rasierklinge. Er schont im Hinblick auf das Keller-Duell gegen Luzern (Samstag) neben Nummer-1-Goalie Vasic auch Grichting, Ravet und Dingsdag.
Tamis heisses Spiel hätte auch aufgehen können. GC fährt in der 21. Minute einen bilderbuchmässigen Konter. Dabbur zu Caio, der Brasilianer wieder zurück. Doch statt den Ball auf den völlig freien Caio zurückzuspielen, spielt der Palästinenser den Eigenbrötler. Dann verhindert FCZ-Goalie Da Costa mit einem Riesen-Reflex das 0:1 aus Sicht des Cup-Verteidigers.
Der FCZ hat Pech mit einem Postenschuss von Schönbächler (56. Minute). Und Riesen-Dusel, dass die Hopper Brown und Caio im Fünfmeterraum an einer Pavlovic-Hereingabe vorbeirutschen.
0:0 nach 94 Minuten. Die Verlängerung muss entscheiden. Da spielt Gülen Mist, der FCZ jubelt.