Ludovic Magnin ist heiser, als er eine halbe Stunde nach Abpfiff vor die Medien tritt. Kein Wunder, hat sich der FCZ-Coach doch zuvor die Seele aus dem Leib geschrien. Bis unters Stadiondach ist sein Wutausbruch zu hören, im Zentrum des Zorns: der Schiedsrichter. «Ich habe ihm die Meinung gesagt», so Magnin. «Der Unparteiische war heute nicht unparteiisch.»
Dieser heisst Stefan Klossner und pfeift nach einem Zweikampf zwischen FCB-Captain Marek Suchy und Toni Domgjoni keinen Penalty. «Eine Fehlentscheidung», sagt Magnin. «Die Bilder sprechen für sich.» Nur: Auf den TV-Aufnahmen ist zwar zu sehen, dass Suchy seinen Gegenspieler wegdrängt, doch Domgjoni fällt etwas gar leicht. Kein Pfiff ist in dieser Situation wohl die richtige Entscheidung.
«Er darf nicht mehr auf dem Platz sein»
Bei der zweiten Szene hat Magnin aber recht. FCB-Spieler Zdravko Kuzmanovic trifft seinen Gegenspieler Alain Nef mit der Hand im Gesicht. Eine Tätlichkeit. Kuzmanovic ist mit Gelb sehr gut bedient. «Es ist ein klarer Schlag, er darf nicht mehr auf dem Platz sein», sagt Magnin.
Umso bitterer für Zürich, dass ausgerechnet Kuzmanovic zum 2:0 trifft und seinen FCB in den Cupfinal schiesst.
Dieses Ziel hat der FCZ verpasst, nun gilt es den Abstieg aus der Super League zu verhindern. Nur zwei Punkte trennen die Zürcher vom Barrage-Platz, Magnin spricht öffentlich vom Abstiegskampf. Und er zeigt sich optimistisch: «Wenn wir so spielen wie gegen Basel, dann steigen wir nicht ab.»
Leistung macht Magnin Mut im Abstiegskampf
Unrecht hat der FCZ-Trainer nicht, seine Mannschaft hält nach dem frühen Rückstand mit, erspielt sich etliche gute Möglichkeiten, ist phasenweise überlegen, zeigt die beste Leistung in diesem Jahr. «Die Mannschaft ist noch intakt. Das ist positiv», sagt Magnin.
Sein Ärger über den Schiri ist deswegen aber nicht verraucht: «Das wird noch eine Weile dauern!»