Stürmer Michael Frey läuft im Cupfinal gegen Ex-Klub YB heiss – und der Berner ist auch bei der Siegesparty danach ganz vorne mit dabei! Auf dem Helvetiaplatz in der Zürcher Innenstadt jubeln rund 1500 FCZ-Fans nach der Rückkehr aus Bern ihren Helden zu. Auf dem Balkon vom Volkshaus sind die Spieler im Partymodus. Vor allem Frey. Der Matchwinner reisst sich kurzerhand das Hemd vom Leib, schmeisst die Stofffetzen runter in die tobende Fanmasse. Und präsentiert dann oben ohne den Pokal. Er sagt: «Einfach nur schön, wie alle mit uns feiern. Genau so will man eine Saison beenden.»
Es ist die totale FCZ-Euphorie. Die Feier dauert bis mitten in die Nacht. Die Cup-Helden ziehen nach dem grossen Feuerwerk vor Mitternacht in den Club des Vegi-Tempels Hiltl weiter und machen weiter Party. Denn wie sagte Frey vor der Rückfahrt in Bern? «Wir geben beim Feiern mehr Gas als im Spiel. Das will was heissen!»
Kein Vergleich mehr mit dem geisterhaften Cupsieg vor zwei Jahren, als es wegen des gleichzeitigen Abstiegs keinerlei Festivitäten gab. Doch diesmal lässt sich auch Ancillo Canepa von der Euphorie anstecken. Der FCZ-Boss schnappt sich im Festsaal hinter dem Balkon das Mikrofon. «Das war emotional vielleicht der tollste Titel. Ich habe eine Riesenfreude, dass sich unser Trainerwechsel als richtig erwiesen hat. Das ist der Anfang einer neuen Epoche», schliesst Canepa seine emotionale Rede an die versammelte FCZ-Familie mit Spielern, Freundinnen, Frauen, Kindern und Sponsoren.
Dann bekommt die Gästeschar den zuvor geheimen, 11-minütigen Motivationsvideo zu sehen, mit dem Trainer Ludovic Magnin seine Spieler heiss gemacht hat. Der Streifen ist ein Zusammenschnitt von emotionalen Anfeuerungsworten von Familienmitgliedern der Spielern, auch Ex-FCZ-Star Mario Gavranovic kommt vor. Diversen Spielern sollen beim Schauen Tränen der Rührung gekommen sein. Doch danach hauen sie YB weg.
Deshalb wird am Abend nonstop gefeiert. Sportchef Thomas Bickel zieht an einer Zigarre. Die meisten Spieler bleiben beim Bier. Das ging bereits auf der Rückfahrt aus. Der Bus stoppte zweimal auf der Suche nach Nachschub. Auf der Autobahn-Raststätte gabs aber keines. Bei Rothrist wird der FCZ dann fündig. Bier einladen, weiterfahren zum grossen Empfang daheim.
Gut möglich, dass die meisten FCZ-Helden heute mit einem Brummschädel aufgewacht sind. Einer kämpfte schon am wilden Party-Abend mit Kopfweh: Youngster Toni Domgjoni. Er musste zur Pause raus: Verdacht auf leichte Gehirnerschütterung nach dem Bodycheck von YB-Verteidiger Nuhu. Toni: «Mir ist noch immer leicht schwindlig. Aber die Feier kann ich mir nicht entgehen lassen!»