FCB-Coach im Wallis unter Druck
Cup-Spiel der Wahrheit für Marcel Koller

19 Punkte Rückstand auf YB, Europa-Aus gegen Limassol. Nur ein Cupsieg kann die Bilanz von FCB-Coach Marcel Koller noch retten.
Publiziert: 27.02.2019 um 08:25 Uhr
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Marcel Koller muss beim Cupspiel in Sion überzeugen.
Foto: Daniela Frutiger/Freshfocus
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Stefan KreisReporter Fussball

Würde im Pressesaal des FCB ein Phrasenschwein stehen, Marcel Koller hätte einen Fünfliber reinstopfen müssen. «Das nächste Spiel ist immer das wichtigste», floskelt der FCB-Coach vor dem Cup-Match gegen Sion. Wohlwissend, dass – im Gegensatz zur Meisterschaft – ein einziger Fehler irreparablen Schaden verursachen kann. Koller: «Wenn du verlierst, wartest du ein Jahr auf die nächste Chance.» 

Ob er diese Zeit dann noch bekommen würde? Klar, die jüngsten Resultate stimmen. Seit sich die Spieler Mitte Dezember hinter dem Rücken des Trainers beim Präsidenten beschwerten, haben die Basler nicht mehr verloren. Und von sechs Spielen fünf gewonnen. Zweimal wurde der Cup-Gegner Sion geschlagen. Ein gutes Omen? 

«Wir werden uns die beiden Duelle sicher noch einmal auf Video anschauen», sagt Koller. In beiden Spielen hat sein FCB zwar den nötigen Dusel, – beim 2:1 kratzt Dimitri Oberlin in letzter Sekunde einen Ball von der Linie; beim 1:0 wird den Baslern ein irregulärer Penalty zugesprochen – gestohlen sind die beiden Dreier trotzdem nicht. Seit Wochen schon wirkt der Liga-Krösus gefestigter, die Rückkehr der Verletzten wirkt sich positiv aus. Aktuell muss Koller nur auf Carlos Zambrano verzichten, der FCB-Trainer hat die Qual der Wahl. 

Mit bewährten Kräften zum Sieg?

Beim 2:0 gegen Xamax schont er mit Fabian Frei, Luca Zuffi, Ricky van Wolfwinkel und Kevin Bua vier Stammspieler. Gut möglich, dass das Quartett gegen Sion auf den Platz zurückkehren wird. Wohl ebenfalls von Beginn an dabei: Noah Okafor (18). Der legt am Samstag gegen Xamax einen überragenden Auftritt hin, reisst die tief stehende Abwehr der Neuenburger auf, ist mit einem Tor und einem Assist der Mann des Spiels. 

Auch Routinier Valentin Stocker (29) demonstriert, wie wertvoll er sein kann. Sein Tor zum 1:0 lenkt das Spiel früh in die gewünschte Bahn. «Er hatte es in den letzten Monaten aufgrund von Verletzungen nicht einfach. Wir hoffen, dass ihn das befreit», sagt Koller. 

Nur der Cupsieg zählt

Auch Koller hatte es den vergangenen Monaten nicht einfach. 19 Punkte Rückstand auf YB, Europa-Aus gegen Limassol. Nur ein Cupsieg kann die Bilanz des Trainers noch retten. Noch fehlen drei Siege zum Kübel, am Mittwoch kommt es um ersten Spiel der Wahrheit im Tourbillon.

Ein Duell, das wichtiger ist als andere Spiele. Auch wenn das Koller – zumindest gegen aussen – anders sieht. 

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