Er wollte 2017 alle Cupfinalverlierer «auslöschen»
Sion-Präsident Constantin hat sein Wort nicht gehalten

Auslöschen wollte CC diese Mannschaft, die 2017 als erste einen Cupfinal verloren hat. Doch erstaunlicherweise sind heute mehr Basler nicht mehr dabei als Walliser.
Publiziert: 27.02.2019 um 15:18 Uhr
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Kevin Fickentscher, damals Ersatzgoalie, dem hier vor dem Final 2017 ein Kaminfeger Glück wünscht, steht heute zwischen den Pfosten und ist Captain des FC Sion.
Foto: Keystone
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Alain KunzReporter Fussball

25. Mai 2017. Nach 13 Siegen in 13 Finalspielen geht eine der legendärsten Serien im europäischen Fussball zu Ende: Sion verliert erstmals einen Cupfinal. Geht gegen den FCB sang- und klanglos 0:3 unter.

Christian Constantin ist wild entschlossen, diese Mannschaft von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Trotz laufender Verträge. «Ich will dieses Team auslöschen. Nicht weil es den Final verloren hat. Sondern wegen der Art und Weise, wie es untergegangen ist. Ohne einen echten Fight geliefert zu haben.»

Vier sind immer noch da

Eindreiviertel Jahre später. Wieder Cup. Diesmal Viertelfinal. Zum ersten Mal treffen die beiden damaligen Finalgegner wieder aufeinander. Und tritt Sion tatsächlich ohne einen einzigen Spieler von damals an? Nein. Vier, die damals auf dem Matchblatt standen, sind immer noch da.

  • Kevin Fickentscher war 2017 Ersatzgoalie. Heute steht er als Captain zwischen den Pfosten, weil Xavier Kouassi gesperrt ist.
  • Anton Mitrjuschkin, der 2017 im Tor stand, ist seit über einem Jahr verletzt, arbeitet an seinem Comeback. CC nahm die Goalies indes von seiner Radikalmassnahme aus.
  • Birama Ndoye, 2017 90 Minuten auf der Bank, ist unter Murat Yakin in der Innenverteidigung gesetzt.
  • Carlitos hat diese Saison verletzungsbedingt noch nie gespielt, ist aber immer noch in Sion.

«So ist das Fussball-Business ...»

Ganz Wort gehalten hat CC also nicht. Aber was viel erstaunlicher ist: Vom 18-Mann-Cupsieger-Kader des FC Basel sind heute weniger noch heute im Team als beim FC Sion: Drei! Luca Zuffi, Taulant Xhaka und Marek Suchy. «Krass», sagt Sion-Goalie Kevin Fickentscher. «Das hätte ich niemals gedacht. Keine zwei Jahre und fast das ganze Team ausgewechselt! Ich erinnere mich an dieses Spiel, wie wenn es gestern gewesen wäre.» Was sagt das dem Waadtländer? «So ist das Fussball-Business unserer Tage…»

Und jetzt geht es in diesem Business darum, sich für 2017 zu rächen. «So kann man das eben nicht sehen», sagt Fickentscher. «Weil eben nur noch so wenige von damals immer noch dabei sind, kann man nicht von Revanche sprechen. Es ist einfach eine tolle Cupaffiche.» Die der FC Sion generalstabsmässig vorbereitet. Ab heute werden die Spieler im Hotel des Vignes in Uvrier einquartiert. Und CC wird garantiert den einen oder anderen Motivationstrick aus dem Hut zaubern. Auch wenn es erst der Viertelfinal ist. Es ist Basel. Und damit der Klub, der den Sittener Cupmythos zerstört hat.

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