Duell um den Cupfinal
Wem drückt Servette- und FCSG-Legende Vurens die Daumen?

Cup-Finalist mit dem FCSG, Meister und Cupsieger mit Servette. Der Holländer Edwin «Edi» Vurens (52) erinnert sich vor dem heutigen Cup-Halbfinal vor allem an einen verschossenen Elfer.
Publiziert: 05.05.2021 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 05.05.2021 um 17:23 Uhr
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August 2000: Servette-Stürmer Edwin Vurens (r.) im Duell mit GC-Verteidiger Bruno Berner, heute Trainer in Kriens.
Foto: Keystone
Max Kern

«Habt ihr noch Schnee in der Schweiz?», fragt der ehemalige FCSG- und Servette-Stürmer in Holland am Telefon. Seine beiden Ex-Klubs stehen sich in Genf im Cup-Halbfinal gegenüber. Für wen schlägt gut 20 Jahre nach seiner Schweizer Zeit das Herz?

«Ah, darum ruft ihr an. Uh, eine schwierige Frage. Sage ich St. Gallen, ist das nicht gerecht gegenüber Servette. In St. Gallen hatte ich zwar eine unheimlich schöne Zeit, in Genf aber auch.»

Mit St. Gallen steht Vurens am Pfingstmontag 1998 dort, wo das heutige Team von Trainer Peter Zeidler am 24. Mai auch stehen will: im Cupfinal. Der Gegner damals: Lausanne. 15’000 grün-weisse Fans pilgern zum Berner Wankdorf-Stadion. Und es läuft (zuerst) alles für Vurens & Co.

Dank Vurens führt St. Gallen 2:0

29. Minute: Vurens 1:0. 48. Minute: Vurens 2:0.

56. Minute. Penalty für St. Gallen. Der zweifache Torschütze Vurens läuft an … und setzt den Ball neben das Tor. Statt 3:0 heissts nur zwei Minuten danach 1:2. Lausanne gleicht Sekunden vor Schluss noch aus.

Und im Penaltyschiessen hält Lausanne-Goalie Brunner die Schüsse der St. Galler Zwyssig und Bühlmann. Der FCSG steht mit leeren Händen da.

Vurens gestern: «Peinlich! Aber so gehts manchmal im Fussball. Auch nach meinem Fehlschuss stands ja noch 2:0 für uns. Wir machten zuvor ein Riesen-Spiel.»

Vurens: «Donnerstag um 16 Uhr ist Wochenende»

Weshalb ist Vurens im Penaltyschiessen nicht ein zweites Mal vom Punkt angetreten? Hatte er Angst zu versagen? Vor 23 Jahren antwortet Vurens: «Nein, ich war einfach zu müde, um nochmals einen Elfmeter zu schiessen. Ich werde in wenigen Tagen 30-jährig, bin also schon ein alter Mann. Zudem schmerzte mich mein Knie, in dem sich während der Partie erneut Wasser angesammelt hatte. Also bat ich Trainer Roger Hegi, einen anderen Schützen zu nominieren.»

Nun – wem drückt Vurens beim Duell seiner Ex-Klubs aus der Ferne die Daumen? «Beiden. Ich habe in St. Gallen noch Freunde. Mit Jo Stiel und Thomas Alder, dem Ersatzgoalie, habe ich regelmässig Kontakt. Und mit Stefan Wolf, mit dem ich bei Servette spielte, habe ich mich in den letzten Jahren oft getroffen. Unsere Frauen haben viel Kontakt.»

Vurens arbeitet heute in seiner Heimat in einem Bau-Center. Als Mädchen für alles. «Immer wieder ruft einer: Hey, Edi, kannst du helfen? Mal bin ich im Büro, mal am Empfang. Ich arbeite 32 Stunden die Woche. Am Donnerstag um 16 Uhr habe ich Wochenende.»

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