Es ist absolut unverständlich, dass Winterthur heute Abend auswärts bei YB antreten muss. Es ist für den Schweizer Cup schade, dass man den Unterklassigen nicht bis und mit Halbfinal Heimrecht zugesteht.
Bei dieser Forderung geht es nicht um Geld, sondern um pure Fussball-Romantik. Heute Abend würde der FC Winterthur vor euphorischem Publikum das grosse YB auf der kleinen Schützenwiese erwarten. Die Folge: ein volles Haus mit einer bebenden Bier- und einer kreischenden Sirup-Kurve.
Die Realität wird ein halbleeres Stade de Suisse in Bern sein. Gespielt wird auf Kunstrasen, der YB (26 Punkte aus 11 Spielen zu Hause, nur 16 auswärts) zusätzlich bevorteilt. Der Challenge-Ligist wird chancenlos sein.
Wie auch der SC Kriens (Promotion League) im Tourbillon. Die Cup-Giganten aus Sion werden sich zu Hause kaum Blösse geben. Ein Spiel auf dem Gersag in Emmenbrücke (wo Kriens während des Umbaus des Kleinfelds spielt) würde mehr Spektakel versprechen. Tiefer Boden, Kampf-Fussball, vielleicht eine Verlängerung unter schummrigem Licht – Cup total eben.
Es ist schade und falsch, dass die drei ersten Teams der Super-League-Tabelle zu Hause antreten dürfen – so wollte es das Los. Für den FC Basel wäre es im Letzigrund auch schwieriger als im St. Jakob-Park. Und richtiges Cup-Feeling gibts nur heute im Brügglifeld, wenn Aarau den FC Luzern empfängt.
Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussballverbands sollte sich überlegen, das Reglement zu ändern. Es würde dem Grundgedanken des Cups entsprechen.